Hälfte der Oberstufenschüler erlebte verbale Gewalt

10. April 2018 - 17:36

Nur etwa ein Drittel der Oberstufenschüler hat einer Umfrage der Bundesschülervertretung (BSV) zufolge bisher keine Gewalterfahrungen im schulischen Umfeld gemacht. Knapp die Hälfte erlebte bereits verbale Gewalt, rund ein Fünftel auch körperliche Aggression. Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) möchte angesichts der Ergebnisse das Thema "noch intensiver behandeln", hieß es in einem Statement.

Ein Fünftel auch mit körperlicher Gewalt konfrontiert
Ein Fünftel auch mit körperlicher Gewalt konfrontiert

Auch für Bundesschulsprecher Harald Zierfuß von der ÖVP-nahen Schülerunion ist angesichts der nach den Osterferien vor allem im AHS- und BMHS-Bereich durchgeführten Online-Befragung unter rund 30.000 Teilnehmern das Thema Gewalt in der Schule "nach wie vor ein großes Thema", hieß es anlässlich der Präsentation der Studienergebnisse in Salzburg.

Aggressionen richten sich zum Großteil gegen Mitschüler

Primär richtete sich die erlebte (verbale oder körperliche) Gewalt gegen Mitschüler (44 Prozent). Aktionen, bei denen sowohl Schüler als auch Lehrer das Ziel waren, haben fast 22 Prozent der Schüler erlebt. Deutlich seltener wird berichtet, dass nur Lehrer betroffen waren (zwei Prozent). Mit den Maßnahmen gegen derartiges Verhalten an den Schulstandorten zeigen sich knapp über 82 Prozent der Befragten zufrieden.

Ebenfalls abgefragt wurde die Zufriedenheit mit der aktuellen Ferienregelung: Etwa 40 Prozent sind damit zufrieden. Die von der Regierung geplante bundesweite Einführung von Herbstferien zwischen Nationalfeiertag und Allerseelen würde durchaus begrüßt, heißt es laut Angaben der BSV. Entgegen der Pläne Faßmanns, der die dafür notwendigen freien Tage durch eine Kürzung der schulautonomen Tage gewinnen möchte, würden sich 70 Prozent der Teilnehmer im Falle einer Einführung aber wünschen, dass dafür die Sommerferien entsprechend gekürzt würden. In der Regel geht es dabei um drei Tage.

Zehn Prozent fühlen sich unterfordert

Dass sie in der Schule überfordert sind, berichteten rund 20 Prozent der meist zwischen 14- und 18-jährigen Umfrageteilnehmer. Unterfordert fühlen sich nur rund zehn Prozent. Obwohl fast zwei Drittel der Befragten angab, bereits eine ungefähre Ahnung zu haben, in welche Richtung es beruflich gehen könnte, wünschen sich nahezu 80 Prozent mehr Berufsorientierung im Rahmen der Schule. Gefragt nach Wünschen für zusätzliche schulische Angebote wurden am häufigsten Fortbildungswünsche aus der Rubrik "Lebenskompetenz" genannt. Mehr als 43 Prozent würden sich demnach etwa mehr finanzielle Bildung oder wirtschaftliche Grundkenntnisse wünschen. Zusätzliche Sportangebote würden bei fast 36 Prozent Anklang finden, gefolgt von Angeboten aus den Bereichen "Präsentieren" und "Auftreten" (jeweils rund 31 Prozent).

(APA/red, Foto: APA/APA (dpa))

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