In Städten sind Gewitter heftiger und häufiger als in ländlichen Gebieten. Das zeigen Forschende der Universität Lausanne in einer neuen Studie. Je größer eine Stadt, desto größer ist demnach dieser Effekt. Zudem verändert sich in Städten die räumliche Verteilung von Regenfällen, wie aus einer Mitteilung der Universität Lausanne vom Dienstag hervorging.
Während die Niederschläge während Gewittern auf dem Land in der Regel gleichmäßig verteilt sind, fallen sie in den Städten oft konzentriert auf kleine Gebiete. Das erhöht die Gefahr für Überschwemmungen. "Die Bedrohung durch Überschwemmungen könnte sich zudem in Zukunft noch verschärfen, da die Städte wachsen und die globale Erwärmung die Stürme weltweit weiter verstärkt", wurde Erstautorin Herminia Torelló-Sentelles in der Mitteilung zitiert.
Grund für die Verstärkung von Gewittern in Städten ist laut den Wissenschafterinnen und Wissenschaftern, dass Städte wärmer sind als ihre ländliche Umgebung. Das führt dazu, dass Luft aus den umliegenden Regionen in die Stadt strömt, dort aufsteigt und zu Gewitterwolken kondensiert. Verstärkt wird dieses Phänomen laut der Studie durch hohe Gebäude, die als Barriere für die Luftmassen wirken. Zudem könnte auch die städtische Luftverschmutzung in Form von Aerosolen in der Luft eine Rolle bei der Niederschlagsbildung spielen.
Für die Studie, die in der Fachzeitschrift "Earth's Future" erschienen ist, analysierten die Forschenden Wetterdaten, die während sieben Jahren in verschiedenen Städten in Europa und den USA aufgezeichnet wurden. Die untersuchten Städte Mailand, Berlin, London, Birmingham, Phoenix, Charlotte, Atlanta und Indianapolis unterscheiden sich zwar in ihrer Größe, ihrem Klima und ihrer Stadtplanung. Gemeinsam ist ihnen jedoch ihre Entfernung zu Bergen und großen Wasserflächen. Beides sind Faktoren, die die lokalen Regenmuster beeinflussen und somit die Analysen stören können.
Service: Fachartikelnummer Earth's Future
(APA/red, Foto: APA/APA/dpa/Robert Michael)