Forscher: O-Beine durch Profi-Fußballtraining im Jugendalter

15. Juni 2018 - 9:41

Weltmeisterschaft oder nicht: Wer es im Profifußball zu etwas bringen will, muss schon als Kind trainieren. Doch das kann Folgen haben: Betreiben Heranwachsende Fußball als Leistungssport, haben sie ein erhöhtes Risiko, O-Beine zu entwickeln. Das ergab eine Studie von Forschern der Ludwig-Maximilians-Universität München, die im "Deutschen Ärzteblatt" veröffentlicht wurde.

Im Erwachsenenalter erhöhtes Risiko für Kniegelenksarthrose
Im Erwachsenenalter erhöhtes Risiko für Kniegelenksarthrose

O-Beine seien keineswegs nur ein Schönheitsfehler, berichtete Studienleiter Peter Helmut Thaller. Vielmehr erhöhe sich damit später im Erwachsenenalter das Risiko für eine Kniegelenksarthrose.

Thaller und sein Team werteten verschiedene Studien aus. Die Analyse ergab, dass bei jugendlichen Spitzenfußballern der Abstand zwischen den Knien im Schnitt um eineinhalb Zentimeter größer war als in den Kontrollgruppen. Die Wissenschafter gehen davon aus, dass bei heranwachsenden Fußballern die chronische Überlastung auf dem Spielfeld mit ständigen plötzlichen Richtungswechsel und Manövern die Ursache für die Fehlbildung ist.

Beliebteste Sportart bei Buben

Fußball ist einer von den Forschern zitierten Erhebung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) zufolge die beliebteste Sportart bei Buben. Bei Mädchen rangiert der Sport sogar gleich hinter Turnen. Die meisten von ihnen müssen sich aber keine Sorgen um ihre Knie machen: "Unsere Ergebnisse lassen sich nicht auf den Breitensport übertragen. Im Gegenteil, Sport ist grundsätzlich gut für die Entwicklung unserer Kinder und Jugendlichen", betonte Thaller.

Der Mediziner wertete mit seiner Arbeitsgruppe die Daten von 1.344 jungen Fußballern aus und stellte sie Daten von 1.277 anderen Jugendlichen gegenüber, die entweder kaum Sport betrieben oder einen anderen Leistungssport. Ähnliche Hinweise auf ein Risiko für O-Beine gebe es auch bei Tennis und im Feldhockey im Leistungssport. Jedoch sei die Datenlage hier dünn.

(APA/red, Foto: APA/APA (Scheriau))

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