Forscher lüfteten Geheimnis um Bachforellen-Sterben - neues Virus

28. November 2018 - 13:05

Münchner Forscher haben das Rätsel um ein massenhaftes Sterben von Bachforellen in alpinen Gewässern Süddeutschlands, Österreichs und der Schweiz gelöst. Die Wissenschafter entdeckten ein bisher unbekanntes Virus, teilte die Technische Universität München (TUM) kürzlich mit.

Zwei Versuchsstationen mit Aquarien angelegt
Zwei Versuchsstationen mit Aquarien angelegt

Die Studie ist bereits im Fachblatt "PLOS One" veröffentlicht worden. Bei der Krankheit färbt sich binnen weniger Tage die Haut der Tiere dunkel und sie gehen zugrunde. Betroffen waren stets dieselben Abschnitte in Flüssen und Bächen - und immer nur Bachforellen (Salmo trutta fario).

Zehn Jahre Forschung

Die Münchner Forscher hatten jahrelang nach der Ursache gesucht. "Es waren zehn Jahre Detektivarbeit", sagte der Zoologe und Leiter des interdisziplinären Forscherteams, Ralph Kühn. "Am Anfang war nicht klar, ob es sich um ein Bakterium, ein Virus, einen Parasiten oder ein Umweltgift handelt. Es war eine Suche der Nadel im Heuhaufen."

Die Forscher legten zwei Versuchsstationen mit Aquarien an der Iller im Allgäu an und konnten schließlich mit modernsten genetischen Methoden das Virus identifizieren und sein Genom entschlüsseln. Jetzt gehe es darum herauszufinden, woher der Krankheitserreger kam. Die Wissenschafter vermuten, dass der globale Handel zur Verbreitung beigetragen haben könnte. "Jetzt können wir in den nächsten Schritt der Forschung einsteigen: Woher kommt das Pathogen und warum haben wir es in bestimmten Flüssen im alpinen Bereich?"

In Norwegen, Kanada und Südamerika seien vor kurzem und fast zeitgleich ähnliche Viren entdeckt worden - bei Lachsen als verwandter Gruppe. Lachse würden als Speisefisch weltweit transportiert. "Da muss man sich in Zukunft Gedanken machen: Was bedeutet das?", sagte Kühn.

(APA/red, Foto: APA/APA (dpa))

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