Insekten und Spinnen, die sich eher am unteren Ende der Nahrungskette befinden, sind für in der natürlichen Hackordnung höher angesiedelte Tiere wie Vögel, Fische, Reptilien, Amphibien und Kleinsäuger auch wichtige Lieferanten ebenso wichtiger essenzieller Fettsäuren. Ein Schweizer Forschungsteam mit österreichischer Beteiligung hat sich nun angesehen, was sich hier angesichts vieler Veränderungen, etwa durch den fortschreitenden Artenschwund, in Wasser- und Landökosystemen tut.
Bisher sei nämlich kaum bekannt gewesen, "welchen Effekt die Biodiversität von Insekten und Spinnentieren auf die Verfügbarkeit von essenziellen Fettsäuren im Nahrungsnetz eines Ökosystems hat", wird Cornelia Twining vom Schweizer Wasserforschungsinstitut Eawag und der ETH Zürich zitiert. Im Fachblatt "Science" berichtet das Team nun, "dass in allen untersuchten Lebensgemeinschaften mit abnehmender Artenvielfalt der Insekten und Spinnentiere auch die Biomasse und der Gehalt an Fettsäuren sinkt", heißt es.
Stärker vom Schwund betroffen sind Ökosysteme an Land und hier in feinerer Unterscheidung nochmals jene in urbaneren Umfeldern. Dagegen haben "Bäche mit vergleichbarer Artenzahl einen ähnlich hohen Fettsäuregehalt, egal ob sie im Siedlungsgebiet oder in einem Waldstück liegen". Das liege vermutlich daran, dass Wasserinsekten durchwegs mehr Omega-3-Fettsäuren enthalten. "Unsere Studie zeigt, wie wichtig es für die Nahrungsnetze ist, dass wir die Biodiversität insbesondere im Landwirtschaftsgebiet und im Siedlungsraum schützen und die Gewässerqualität verbessern", so Twinings Fazit.
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