Faßmann-Skepsis zu weiterem Distance Learning im Osten

6. April 2021 - 17:23

Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) trägt die Entscheidung zur Verlängerung des Lockdowns im Osten mit, sieht die Verlängerung des Distance Learning aber auch mit einer gewissen Skepsis. Im Bildungsbereich hätte man bei der Entscheidung über eine Verlängerung des Lockdowns angesichts der hohen Testfrequenz an Schulen und der hohen Impfquote bei Lehrern differenziert vorgehen können. An die Direktoren appellierte er, die Abschlussklassen jetzt gezielt an die Schulen zu holen.

Für die Schüler im Osten hat die vierte Phase des Distance Learning begonnen
Für die Schüler im Osten hat die vierte Phase des Distance Learning begonnen

"Ich sehe mit einer gewissen Skepsis, dass man nicht differenziert vorgeht und die Schule auch als Instrument der Pandemiebekämpfung anerkennt", so Faßmann zur APA. "Wir testen dreimal die Woche, jetzt auch mit verlässlicheren Tests - so viel wie kein anderes Land in Europa, und wir haben zwei Drittel bis drei Viertel der Lehrer geimpft. Die Schule ist jetzt - mehr als vorher - ein kontrollierter Ort." Man könne durchaus die Bildungseinrichtungen anders behandeln und bei der Abwägung zwischen öffentlicher Gesundheit und Bildungschancen die Interessen der jüngeren Generation stärker berücksichtigen.

Abschlussklassen besonders betroffen

Besonders betroffen seien die Abschlussklassen, deren Schuljahr bereits Ende April endet. Ausstehende Schularbeiten müssten jetzt durchgeführt werden, um Schülern auch noch die Chance auf eine eventuelle Entscheidungsprüfung zu geben. "Dafür werden wir Sorge tragen", so der Minister. Abschlussklassen könnten wie auch in anderen Lockdown-Phasen in einem bestimmten Ausmaß an die Schule geholt werden. An die Direktoren appellierte Faßmann, diese schulautonome Möglichkeit auch zu nutzen. "Es wird notwendig sein."

Nach der Verlängerung des Lockdowns plädierte der Minister im Schulbereich für die Übernahme der Regelung für den Rest Österreichs auch in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland. Dort kann für jene Bezirke und Gemeinden, die eine Woche lang eine Sieben-Tage-Inzidenz von 400 aufweisen und wo der Anstieg nicht durch ein spezifisches Ereignis wie größere Betriebs-Cluster erklärbar ist, Distance Learning angeordnet werden.

Am heutigen Dienstag hatte für die Schüler im Osten die mittlerweile vierte Phase des Distance Learning begonnen. Für die Unter-14-Jährigen gibt es auch diesmal bei Bedarf ein Betreuungsangebot an den Schulen. Voraussetzung für die Inanspruchnahme ist wie beim Präsenzunterricht die Absolvierung eines negativen "Nasenbohrer"-Tests vor Ort. Zahlen über die Inanspruchnahme gab es vorerst nicht.

(APA/red, Foto: APA/APA (dpa))

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