Experiment bereitet Südtiroler Winzer auf Klimawandel vor

23. Juli 2021 - 8:23

Angesichts des Klimawandels und der einhergehenden Erderwärmung untersuchen Forscher der Universität Innsbruck gemeinsam mit Südtiroler Fachkollegen wie Weinreben auf Hitze- und Trockenstress reagieren. Bei einem Großexperiment am Zentrum für Extremklima-Simulation des Südtiroler Forschungszentrums Eurac Research in Bozen soll geklärt werden, wann bestimmte Rebsorten an ihr physiologisches Limit geraten, hieß es in einer Aussendung.

Rebstöcke auf Hitze- und Trockenstress untersucht
Rebstöcke auf Hitze- und Trockenstress untersucht

Dadurch soll die Grundlage möglicher Anpassungsstrategien für die Winzer an Ort und Stelle geschaffen werden. Dass sich erhöhte Temperaturen auf Farbe und Struktur von Rotweinen, sowie den Säuregehalt von Weißweinen auswirken, sei bekannt. Optionen, den Auswirkungen des Klimawandels entgegenzuwirken, gebe es etwa bei der Gestaltung des Weinberges und des jeweiligen Jahrganges, informierte Florian Haas, einer der insgesamt 14 beteiligten Forscher der Innsbrucker Universität, des Versuchszentrums Laimburg, der Eurac Research und der Freien Universität Bozen.

Seit den 1970er-Jahren habe in der Autonomen Provinz Bozen die Temperatur im Sommer um 2,2 Grad Celsius zugenommen - in niedrigeren Höhenlagen um bis zu drei Grad Celsius. "Das sind genau jene Gebiete, die überwiegend landwirtschaftlich, auch für den Weinbau, genutzt werden", erklärte Projektleiter Georg Wohlfahrt vom Institut für Ökologie der Universität Innsbruck den Hintergrund der Forschungen. Hinzu komme, dass es im Jahr 2100 laut Prognosen im Sommer um bis zu 5,4 Grad Celsius wärmer sein könne, so Wohlfahrt.

Vier separate Klimakammern bepflanzt

Das Forschungsdesign ermögliche es, die Auswirkungen von Hitze- und Trockenstress sowohl separat als auch kombiniert zu untersuchen. Dazu wurden im Zentrum für Extremklima-Simulation vier separate Klimakammern mit zweijährigen Weinstöcken der Sorte Sauvignon Blanc bepflanzt. In zweien davon würden die mittleren Umweltbedingungen, wie sie in den vergangenen 30 Jahren im Juli an der Wetterstation Laimburg vorherrschten, nachgestellt. In den beiden anderen Klimakammern simuliere das Team eine Hitzewelle und damit künftige Klimaszenarios. In jeder der Klimakammern gebe es ausreichend bewässerte Weinreben und solche, die nicht bewässert werden.

Während des Experiments sollen unterschiedliche Daten erhoben werden, den Abschluss des Experiments soll eine Blindverkostung nach der Weinlese im Herbst bilden. Die Forschung wird von der Autonomen Provinz Bozen gefördert.

(APA/red, Foto: APA/APA/DR. ALBIN HAMMERLE)

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