Guy Delisle

In Zusammenarbeit mit Buch Wien 12

Guy Delisle
„Aufzeichnungen aus Jerusalem“
Moderation/ Gespräch: Thomas Edlinger
Di 20. November 2012, 20 Uhr, WUK Foyer (Einlass ab 19:30 Uhr)
Eintritt frei

Der Kanadier Guy Delisle ist einer der prominentesten Graphic Novel-Autoren und Comiczeichner der Gegenwart. In seinem aktuellen Band „Aufzeichnungen aus Jerusalem“ (Reprodukt) beschreibt er den einjährigen Aufenthalt seiner Familie in Israel. Delisle begleitet seine Frau, die für die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen arbeitet. Zwischen Haushalt, Kinderpflege und dem Versuch, ein neues Projekt in Angriff zu nehmen, erkundet der Zeichner die Heilige Stadt und kommt ganz allmählich hinter einige ihrer unzähligen Geheimnisse.

In gewohnt lakonisch-humorvoller Manier beobachtet Guy Delisle den Alltag in Jerusalem und zeichnet so ein sehr persönliches Bild eines Landes, das wie kein zweites von jahrzehntelangen Konflikten geprägt ist.

"Es ist ein Meisterwerk geworden, die interessanteste der vier Chroniken von Delisle... Mit Delisles Augen sieht man das Nahost-Problem nicht neu, aber schärfer." – Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung
"Noch nie wurden im Comic die politischen Verhältnisse in Israel so genau beschrieben." – Christian Schlüter, Berliner Zeitung

Biografie

Guy Delisle wurde 1966 in Quebec geboren und studierte ab 1984 plastische Kunst in Toronto. Von 1986 bis 1988 hat er für das Zeichentrickstudio CinéGroupe in Montréal gearbeitet, anschließend ging er nach Europa und arbeitete bei verschiedenen Studios in München, Berlin und Valencia. Seit 1991 lebt und arbeitet Guy Delisle in Montpellier.

Bereits während seiner Studienzeit veröffentlichte Guy Delisle erste Comics und nahm darüber hinaus auch an verschiedenen Ausstellungen teil. Nach einigen Jahren, in denen er sich vor allem dem Zeichentrickfilm widmete, erwachte die Lust an Comics wieder und er veröffentlichte diverse Comic-Alben bei L´Association: "Réflexion" (1996), "Aline et les autres" (1999) und schließlich "Shenzhen" (2000), das im September 2005 bei Reprodukt in deutscher Sprache erscheint. Nachdem seine beiden ersten Bücher noch der Erkundung der formalen Mittel des Mediums Comic gewidmet waren, erzählt er in "Shenzhen" in autobiografischen Vignetten von einem längeren Aufenthalt in der chinesischen Metropole, in die es ihn verschlagen hat, um die Produktion einer Zeichentrickserie zu beaufsichtigen. Mit einem besonderen Augenmerk auf die alltäglichen Rituale präsentiert der Autor in "Shenzhen" ein modernes China und findet einen eigenen Blickwinkel auf die kulturellen Unterschiede zur europäischen Lebensweise.

Mit "Pjöngjang" hat Guy Delisle kurz darauf ein weiteres Buch bei L´Association vorgelegt, in dem er auf ähnliche Weise seine ungewöhnlichen Erlebnisse in der nordkoreanischen Hauptstadt festhielt. Guy Delisles Zeichenstil ist einfach und markant – überflüssige Details wird man in seinen Büchern vergeblich suchen.

Von 2001 bis 2004 veröffentlichte Guy Delisle bei Dargaud die Serie "Inspecteur Moroni" um einen tollpatschigen aber gutmütigen Polizeiinspektor.

Facts

Veranstaltungsdatum:
  • Di., 20.11.12
Eintritt
frei