Europäisches Patentamt: Höchststand bei Patenten aus Österreich

28. März 2023 - 13:23

Österreichische Unternehmen haben im Vorjahr 2.388 Patente beim Europäischen Patentamt (EPA) angemeldet - ein neuer Höchststand, wie das EPA bekannt gab. Die Einreichungen stiegen damit gegenüber 2021 um 3,4 Prozent. Gemessen an der Bevölkerungszahl bleibt Österreich mit 266 Anmeldungen pro Million Einwohner auf Rang sieben. Insgesamt stiegen beim EPA die Patentanmeldungen im Vergleich zu 2021 um 2,5 Prozent auf 193.460, bei wachsendem außereuropäischen Anteil.

Europäische Patente 2022
Europäische Patente 2022

Das Gesamtwachstum ist vor allem auf die weiterhin hohe Zunahme der Anmeldungen aus China zurückzuführen, das mit 19.041 Einreichungen kräftig um 15,1 Prozent zulegte und auf Rang vier der anmeldestärksten Länder liegt. Die Anmeldezahlen Chinas haben sich laut EPA in den vergangenen fünf Jahren mehr als verdoppelt.

Österreich im globalen Ranking auf Platz 14

Das globale Ranking führen weiterhin die USA mit fast einem Viertel aller Einreichungen (48.088 Anmeldungen; plus 2,9 Prozent) an, gefolgt von Deutschland, das mit 24.684 Einreichungen aber ein Minus von 4,7 Prozent verzeichnet hat. Leicht rückläufig waren auch die Anmeldungen vom drittstärksten Land Japan (21.567 Anmeldungen; minus 0,4 Prozent). In der Gesamtliste der patentaktivsten Länder rangiert Österreich auf Platz 14.

Gewichtet man nach Bevölkerungsgröße, liegt die Schweiz mit 1.031 Patentanmeldungen pro Million Einwohner mit Abstand an der Spitze. Auf den Plätzen folgen Schweden (482), Dänemark (453), Niederlande (387), Finnland (386), Deutschland (297) und Österreich (266). Der Schnitt der EU-27 liegt bei 151 Anmeldungen.

Innovationen gehen trotz weltweiter Unsicherheiten weiter

Für das EPA belegt die steigende Zahl an Einreichungen, dass die Innovationstätigkeit trotz weltweiter wirtschaftlicher Unsicherheiten im Vorjahr robust geblieben ist. Einen "anhaltenden Aufschwung" ortet EPA-Präsident António Campinos in einer Aussendung bei grünen Innovationen wie sauberen Energietechnologien. Die unvermindert starke Zunahme der Patentanmeldungen im Bereich digitale Technologien und Halbleiter zeige, wie die vierte industrielle Revolution eine Vielzahl an Sektoren durchdringe und sich auf den Lebensalltag auswirke.

Das zeigt sich auch am Anmeldeboom im Bereich "Digitale Kommunikation" - erneut das Gebiet mit der höchsten Zahl an Patentanmeldungen (16.705) und einem Wachstum von 11,2 Prozent gegenüber 2021. Es folgen "Medizintechnik" (plus 1 Prozent), "Computertechnik" (plus 1,8 Prozent) und der Bereich "Elektrische Maschinen/Geräte/Energie" (plus 18,2 Prozent), der u.a. auch Erfindungen zu sauberen Energietechnologien umfasst. Alleine die diesem Bereich zugeordneten Anmeldungen für Batterietechnik stiegen um 44 Prozent. Stark war auch das Wachstum in den Technologiefeldern "Halbleiter" (plus 19,9 Prozent) und "audiovisuelle Technologie" (plus 8,1 Prozent).

Bei den Anmeldungen aus Österreich lag der Sektor "Elektrische Maschinen/Geräte/Energie" mit 341 Einreichungen (plus 4,3 Prozent) an erster Stelle. Starkes Wachstum wurde in den Bereichen "Halbleiter" (plus 50,8 Prozent) und "Computertechnik" (plus 32 Prozent) verzeichnet.

Wiener Unternehmen am anmeldefreudigsten

Nach Bundesländern wurden Unternehmen aus Wien mit 612 Patentanmeldungen (minus 0,8 Prozent) am häufigsten beim EPA vorstellig, gefolgt von Oberösterreich (539; plus 6,3 Prozent) und der Steiermark (315; plus 12,5 Prozent). Auf Rang vier kommt Vorarlberg (285; plus 11,8 Prozent) und dann Niederösterreich (224; minus 10,4 Prozent), Kärnten (173; plus 19,3 Prozent), Tirol (134; plus 1,5 Prozent), Salzburg (99; minus 13,2 Prozent) und das Burgenland (7; minus 22,2 Prozent).

Von den österreichischen Unternehmen war wie im Vorjahr die OMV-Chemietochter Borealis mit 197 Patentanmeldungen am aktivsten. Auf den Plätzen folgen die Zumtobel-Tochter Tridonic (93), der Automobilzulieferer ZKW (61), der Leiterplattenhersteller AT&S (55) und das Technologieunternehmen Fronius (52).

Global war Huawei mit 4.505 Einreichungen der führende Patentanmelder beim EPA, gefolgt von LG (3.510), Qualcomm (2.966), Samsung (2.874) und Ericsson (1.827). Unter den aktivsten zehn Unternehmen sind vier aus Europa, jeweils zwei aus Südkorea und den USA und jeweils eines aus China und Japan.

Service: Patent Index 2022: www.epo.org/patent-index2022

(APA/red, Foto: APA)

tutor18

Studium.at Logo

© 2010-2021  Hörsaal Advertainment GmbH

Kontakt - Werbung & Mediadaten - Datenschutz - Impressum

Studium.at versichert, sämtliche Inhalte nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert und aufbereitet zu haben.
Für etwaige Fehlinformationen übernimmt Studium.at jedenfalls keine Haftung.