Europäisches Forum Alpbach begann mit der Seminarwoche

16. August 2018 - 9:05

Mit der Seminarwoche hat auch heuer wieder das Europäische Forum Alpbach begonnen, das am 15. August eröffnet wurde. Im Fokus des bis 31. August dauernden Kongresses, zu dem zahlreiche Vertreter von Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Kultur und Zivilgesellschaft erwartet werden, steht das Generalthema "Diversität und Resilienz". Eröffnungsredner war Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz.

Stiglitz ortet "Angriff auf die offene Gesellschaft"
Stiglitz ortet "Angriff auf die offene Gesellschaft"

"Diversität" und "Resilienz" seien sperrige Begriffe, sagte Forums-Präsident Franz Fischler im Frühjahr bei der Präsentation des diesjährigen Programmes. Es gehe jedoch darum, dass es für die Zukunft der Gesellschaften und global entscheidend sei, "widerstandsfähige gesellschaftliche Systeme" zu haben und gegen "Fragilität" vorzugehen, die destabilisierend wirke. "Diversität ist eine der zentralen Möglichkeiten, wie man diese Resilienz stärken kann, das ist eigentlich unser Anliegen", unterstrich der ehemalige EU-Kommissar.

Konkret gehe es darum, "dass wir imstande sind, Wandel und Umbrüche besser steuern zu können - das bezieht sich auf die Wirtschaft, das bezieht sich auf die Politik, das bezieht sich auf die Gesellschaft als Ganzes, aber auch auf die Wissenschaft, dass wir uns klarer werden, wie wir uns auf die Zukunft vorbereiten sollen".

US-Ökonom Stiglitz stimmte in die Warnungen Fischlers ein. Die offene Gesellschaft "wird angegriffen, es findet gerade ein Krieg statt", sagte er in seiner Eröffnungsrede in Anspielung auf US-Präsident Donald Trump. Ihm und seiner republikanischen Partei warf er vor, "vom Virus der Falschinformation infiziert" zu sein. "Die Zukunft unserer Zivilisation steht auf dem Spiel", sagte Stiglitz. Mit Blick auf das EFA-Motto betonte er: "Eine offene Gesellschaft mit einer Diversität an Ideen ist auch eine widerstandsfähigere Gesellschaft."

800 Sprecher aus 100 Ländern

Zu den rund 200 Veranstaltungen in Alpbach werden insgesamt mehr als 800 Sprecher aus rund 100 Ländern und etwa 5.000 Teilnehmer erwartet. Auch heuer reisen wieder hochrangige internationale Politiker in das Tiroler Dorf. Unter anderen werden die Präsidenten von Slowenien, Serbien und dem Kosovo - Borut Pahor, Aleksandar Vucic und Hashim Thaci - erwartet, aber auch EU-Kommissare wie Günther Oettinger. Aus Österreich sind von Politikerseite Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und fast alle Minister angekündigt.

Der mehr als zweiwöchige Kongress, der bereits seit 1945 stattfindet und heuer in die Zeit der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft fällt, startet traditionell mit der wissenschaftlichen Seminarwoche, gefolgt von mehrtägigen Symposien zu den Themen Gesundheit, Technologie, Politik, Recht, Wirtschaft und Finanzmarkt. Feierlich eröffnet wird das Forum am 19. August im Rahmen der Tiroltage unter anderen durch Forums-Präsident Fischler und die Landeshauptleute von Tirol, Südtirol und Trentino - Günther Platter (ÖVP), Arno Kompatscher und Ugo Rossi. Die Diskussionsveranstaltungen im Congress Centrum Alpbach werden auch via Livestream übertragen.

21 von Wissenschaftern konzipierte Seminare

Die Seminarwoche, die heuer von 15. bis 21. August dauert, umfasst 21 Seminare, die von Wissenschaftern aus dem In- und Ausland konzipiert und geleitet werden. Die Themen reichen in diesem Jahr von den Außenbeziehungen der EU und digitaler Transformation über Klimaforschung, Präzisionsmedizin und "Künstliche Intelligenz und Ethik" bis zu sprachlicher Vielfalt als Ressource und Fragestellungen zu neuen Beschäftigungsformen und der Zukunft der Arbeit. Zudem gibt es vier Seminare mit künstlerischem Fokus und Workshop-Charakter.

(APA/red, Foto: APA/APA (EXPA/Johann Groder))

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