EU-Projekt für Previsualisierungen für Kreative in Linz präsentiert

11. September 2018 - 14:59

Ein bereits weit gediehenes Projekt der EU-Kommission für Previsualisierungen im Kreativbereich ist kürzlich im Musiktheater in Linz präsentiert worden. Die Software soll schnelle und einfache Produktionsvorbereitungen unter anderem für Theater, Film und Animation ermöglichen, Kosten senken, aber auch die Kreativität fördern.

Auch Anpassung an andere Spielorte soll damit leichter werden
Auch Anpassung an andere Spielorte soll damit leichter werden

Bei Filmen ist es schon jetzt üblich, dass ein Storyboard mit einzelnen Szenen des künftigen Streifens gezeichnet wird. Diese werden bei großen Hollywood-Produktionen mit erheblichen technischen und finanziellen Aufwand am Bildschirm in einer Previsualisierung - in der Branche "Previs" genannt - simuliert, bevor die Dreharbeiten beginnen. Das soll schon vorweg ein Urteil über das Endergebnis, damit die Investorensuche und später die Produktion erleichtern. Denn Drehtage mit Teams von 40 und mehr Spezialisten am Set sind der größte Herstellungsposten bei Filmen.

Noch analoger ist derzeit der Prozess im Theater: Dort wurde bisher ein kleiner Guckkasten mit der Bühne gebaut und in diesem die geplanten Kulissen dargestellt. Sie werden später in einer "Bauprobe" auf der richtigen Bühne ausprobiert. Rund 20 Techniker stellen dabei mit Holz-Latten, Leinwand und Styropor dar, was danach wirklich gebaut wird. Dazu gibt es auch noch eine "Lichtprobe", in der die Beleuchtung der Szenen erarbeitet wird. Der Regisseur trägt dazu die Informationen über die künftigen Bewegungen und Standorte des Ensembles auf der Bühne bei. Während dieser Zeit steht das Theater nicht für Aufführungen zur Verfügung.

Schnelle und einfache Erstellung von "Previs"

Das mit drei Mio. Euro geförderte EU-Forschungsprojekt "First Stage" soll die Erstellung von Previs künftig schneller und einfacher machen und obendrein bei der anschließenden Produktion sparen helfen. Die Simulation soll kostengünstig auch für Vorhaben mit kleinen Budgets verfügbar werden. Es soll die europäische Kreativwirtschaft bei der Umsetzung ihrer Ideen unterstützen und sie damit international wettbewerbsfähiger machen. Dazu wurde ein von der Universität Bremen geführtes und wissenschaftlich betreutes Konsortium aus sechs Partnern aus Deutschland, Großbritannien, Dänemark und Österreich gebildet. In Oberösterreich sind die Vogel Audiovision und das Landestheater Linz Anwendungspartner.

Im Theater sollen damit Bühnengestaltung, Beleuchtung, Orchester und Ensemble sowie die künstlerische Gestaltung optimiert werden. Auch Koproduktionen und deren Weitergabe sowie Anpassung an andere Spielorte werden damit leichter. Beim Film können die Regisseure, Kameraleute, Lichtspezialisten nicht nur die Dreharbeiten besser vorbereiten, sondern im Vorfeld auch viele kreative Ansätze erproben. Auch in der Produktion von Computerspielen, Gestaltung von Ausstellungen oder in der Architektur könnte die Software eingesetzt werden. Sie läuft auf handelsüblichen leistungsfähigen Computern, dazu ist noch eine VR-Brille notwendig und - wenn die Bewegung von Akteuren in die Darstellungen übernommen werden sollen - auch ein Motion Suit um rund 2.500 Euro. Diese Anzüge haben Sensoren eingebaut, die per WLAN die Bewegungen an den Rechner übertragen. Das Forschungsprojekt "First Stage" läuft bis Herbst 2019. Danach soll es schon erste von Anwendern erwerbbare Versionen geben.

Service: www.first-stage.eu

(APA/red, Foto: APA/first-stage.eu)

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