Im Steinbruch des ehemaligen NS-Konzentrationslagers Buchenwald bei Weimar in Thüringen ist ein dritter verborgener Stollen gefunden worden. Experten hätten ihn noch nicht betreten können, berichtete der Mitteldeutsche Rundfunk. Er scheine aber wie die beiden zuvor entdeckten Stollen leer zu sein.
In der vergangenen Woche war bei wissenschaftlichen Untersuchungen ein etwa zehn bis 15 Meter langer unterirdischer Stollen in dem Areal entdeckt worden, der womöglich als Luftschutzbunker dienen sollte. Vor wenigen Tagen wurde dann ein zweiter Stollen gefunden.
Die Stollen waren in der Endphase des Konzentrationslagers Buchenwald im Frühjahr 1945 im Steinbruch angelegt worden. Die SS ließ sie von Häftlingen des KZ graben.
Raubgut gefunden
Die US-Armee öffnete nach der Befreiung des Lagers im April 1945 zwei dieser Stollen. Sie fand darin tonnenweise Raubgut der SS, das unter anderem aus dem Vernichtungslager Auschwitz stammte.
Anfang Oktober wurde ein wissenschaftliches Projekt im Steinbruch von Buchenwald gestartet. Es soll Klarheit über künstlich angelegte unterirdische Hohlräume bringen.
Auch in Österreich hat erst im vergangenen Monat eine ZDF-Doku eine neue Diskussion über geheime Nazi-Stollen in St. Georgen an der Gusen (Bezirk Perg) in Oberösterreich entfacht.
(APA/red, Foto: APA/APA (dpa))