Drei Forscher aus Österreich erhielten deutschen Leibniz-Preis 2023

16. März 2023 - 12:59

Mit der Biologin Claudia Höbartner, der Literaturwissenschafterin Anita Traninger und dem Mediziner Georg Schett wurden drei Forscher mit österreichischen Wurzeln in Berlin mit einem mit je 2,5 Millionen Euro dotierten Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis ausgezeichnet. Bei der Verleihung am Mittwochabend wurden insgesamt zehn Auszeichnungen vergeben. Die seit 1986 jährlich verliehenen Preise zählen zu dem wichtigsten deutschen Forschungsförderpreisen.

Prof. Dr. Claudia Höbartner beschäftigt sich vor allem mit dem Erbgut
Prof. Dr. Claudia Höbartner beschäftigt sich vor allem mit dem Erbgut

Insgesamt vier Wissenschafterinnen und sechs Wissenschaftern, die in Deutschland tätig sind, übernahmen am Mittwoch die Gottfried Wilhelm Leibniz-Preise 2023. Ausgewählt wurden sie unter 131 Vorschlägen. Die Preisträger können die Gelder über einen Zeitraum von bis zu sieben Jahren "nach ihren eigenen Vorstellungen" einsetzen, heißt es seitens der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), die die Preise vergibt. Je zwei Auszeichnungen gingen an Persönlichkeiten aus den Geistes- und Sozialwissenschaften, den Naturwissenschaften und den Ingenieurwissenschaften vier Preise gingen an Vertreter aus den Lebenswissenschaften.

Claudia Höbartner für Forschung an Erbgut ausgezeichnet

Dazu zählt die an der Universität Würzburg tätige Claudia Höbartner, die für ihre Arbeiten im Bereich der "Biologischen Chemie" ausgezeichnet wird. Die 1977 in Krems (NÖ) geborene Wissenschafterin beschäftigt sich vor allem mit dem Erbgut. So konnte sie etwa zeigen, dass die DNA auch ähnlich wirken kann, wie es Proteine tun, die auf Basis der darin enthaltenen Information hergestellt werden, indem die DNA selbst chemische Reaktionen ermöglicht. Über sogenannte Desoxyribozyme können etwa RNA-Moleküle durchtrennt oder verbunden werden.

"Ihre wegweisende Forschung basiert auf einer Kombination aus kreativen Strategien zur Entdeckung (...) kombiniert mit der Bestimmung ihrer Strukturen und ihrer Funktionsmechanismen", so die DFG über die Forscherin, die an der Technischen Universität (TU) Wien, der ETH Zürich und der Universität Innsbruck studiert hat. Seit 2017 ist Höbartner Professorin an der Uni Würzburg. Sie ist Mitglied der deutschen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und seit 2019 Korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW).

Auch Literaturwissenschafterin Anita Traninger ausgezeichnet

Die Literaturwissenschafterin Anita Traninger studierte in Wien und wechselte dann an die Freie Universität Berlin, wo sie nach Stationen in Belfast, an der Harvard University, in Madrid, Oxford, Salamanca, Washington oder Zürich seit 2015 als Professorin für Romanische Philologie tätig ist. Die 1969 im Amstetten (NÖ) geborene Traninger mache mit ihrer Forschung "die Komplexität historischen Handelns in und mit Sprache konkret greifbar".

Ausgezeichnet wurde sie für ihre "international anerkannten Studien in der frühneuzeitlichen Romanistik", die auf "innovative Weise Philologie, Rhetorik, Wissenschaftsgeschichte und Mediengeschichte" verbinden. Sie hinterfrage mit ihrer Arbeit u.a. "die scheinbar festen Epochengrenzen von Antike, Mittelalter und Früher Neuzeit".

Ebenfalls Ehrung für Immunologen Georg Schett

Georg Schett wurde 1969 geboren, studierte Medizin an der Uni Innsbruck und absolvierte dann seine Facharztausbildung für Innere Medizin an der Uni Wien. Es folgte eine Auslandsstation in den USA und die Ausbildung zum Facharzt für Rheumatologie. Seit 2006 ist Schett an der Universität Erlangen-Nürnberg tätig, wo er den Bereich "Rheumatologie und Immunologie" am Uniklinikum leitet.

Den Leibniz-Preis erhielt er für seine Arbeiten, "mit denen er wichtige grundlagenwissenschaftliche Beiträge geleistet und zugleich innovative Therapien entwickelt hat, um auch schwere Formen von Autoimmunkrankheiten zu heilen", so die DFG. So erkannte der Mediziner etwa, dass Antikörper beim Aufbau von knochenabbauenden Zellen helfen können. Dadurch konnte erklärt werden, warum Arthritis-Erkrankte auch ohne Entzündungen weiter an Knochenmasse verlieren.

Service: https://www.dfg.de

(APA/red, Foto: APA/DFG / David Ausserhofer)

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