Delta-Variante - Bergthaler: Mutation liegt bei bis zu 95 Prozent

23. Juli 2021 - 5:05

In Österreich sind die Corona-Neuinfektionen und die Sieben-Tages-Inzidenz wieder im Steigen begriffen. Verantwortlich dafür ist die wachsende Zahl der stärker ansteckenden Delta-Variante B.1.617.2, die in Indien erstmals festgestellt worden ist. Der Virologe Andreas Bergthaler geht davon aus, dass Delta für bis zu 95 Prozent der Ansteckungen verantwortlich ist. "Wobei es hier auch regionale Schwankungen geben kann", sagte der Wissenschafter im APA-Gespräch.

Virologe verweist auf regionale Schwankungen
Virologe verweist auf regionale Schwankungen

Diese Meldung wurde aktualisiert: Neu: Experte Gartlehner im vierten Absatz zu Delta und Impfungen

In Österreich sind die Corona-Neuinfektionen und die Sieben-Tages-Inzidenz wieder im Steigen begriffen. Verantwortlich dafür ist die wachsende Zahl der stärker ansteckenden Delta-Variante B.1.617.2, die in Indien erstmals festgestellt worden ist. Der Virologe Andreas Bergthaler geht davon aus, dass Delta für bis zu 95 Prozent der Ansteckungen verantwortlich ist. "Wobei es hier auch regionale Schwankungen geben kann", sagte der Wissenschafter im APA-Gespräch.

Diese Schwankung bezüglich der Anteile hänge auch davon ab, welche Probe in welchem Gebiet und in welchem Zeitraum genommen wurde. "Da kann es eine wesentliche Rolle spielen, ob die Probe eine Woche früher oder später genommen wurde", sagte Bergthaler. Neben Gebieten mit sehr hohem Delta-Anteil finden sich auch regionale Unterschiede mit einem noch etwas niedrigeren Anteil. Dies suggerieren auch Abwasseranalysen von Anfang Juli. Vor zwei, drei Wochen lag der Delta-Anteil österreichweit noch bei 60 Prozent. Das derzeitige Infektionsgeschehen zeichnet sich durch verhältnismäßig noch niedrige Absolutzahlen aus, die jedoch stetig steigen.

Zahlen der infizierten Geimpften werden veröffentlicht

Dabei spielt die Durchimpfungsrate eine große Rolle, da schwere Erkrankungen vermieden und auch die Wahrscheinlichkeit der Weitergabe reduziert werden könne. "Während vor allem die Sieben-Tages-Inzidenz im Jänner noch mit großen Sorgenfalten beobachtet wurde, wird dies nicht das einzige Kriterium im Herbst sein", meinte dazu Bergthaler. "Es spielt eine Rolle, ob jemand infiziert ist, aber schon geimpft." Und: "Wir sollten daher das derzeitige Zeitfenster im Sommer so gut es geht nutzen und die Bevölkerung auch mit wissenschaftlichen Daten motivieren, warum eine möglichst hohe Durchimpfungsrate im Herbst sehr wichtig sein wird", sagte der Virologe. Die AGES plant, zukünftig auch die Zahlen der infizierten Geimpften zu veröffentlichen, hieß es aus APA-Anfrage.

Auch Gerald Gartlehner, Experte für Evidenzbasierte Medizin von der Donau-Universität Krems, ist überzeugt, dass es dank der Immunisierungen keine Überlastung bei den Hospitalisierungen geben werde. Allerdings stehe Österreich aufgrund der Ausbreitung der Delta-Variante "am Beginn einer vierten Welle", sagte er im "Ö1-Morgenjournal". Reiserückkehrer und Cluster in der Nachtgastronomie würden zum Problem werden, deshalb sei es wichtig, möglichst rasch und viel zu impfen. Einem "Sommer wie damals" erteilte er eine Absage.

Mix aus Parametern zur Einschätzung des Verlaufs

In Zukunft könnte für die Einschätzung des Pandemieverlaufs nicht nur die Sieben-Tages-Inzidenz herangezogen werden, sondern ein ganzer Mix aus Parametern, meinte Bergthaler. "Das wird schon länger unter Kollegen diskutiert." Denn auch die Sieben-Tages-Inzidenz hängt von der Teststrategie ab. Neben diesem Wert sollten auch die Durchimpfungsrate und die Hospitalisierungsrate für Überlegungen von Schutzmaßnahmen miteinbezogen werden als auch das Auftreten zukünftiger Varianten.

(APA/red, Foto: APA/APA/ROLAND SCHLAGER)

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