Coronavirus - Schulen fast leergefegt

16. März 2020 - 15:23

Am ersten Tag ohne regulären Unterricht aufgrund des Coronavirus sind nur wenige Kinder in die Schulen gekommen. An den Volksschulen, AHS-Unterstufen, Neuen Mittelschulen (NMS) und Sonderschulen, wo Betreuung angeboten wird, geht man laut Bildungsministerium davon aus, dass nur rund fünf bis sieben Prozent der Schüler anwesend waren.

Anwesenheit "sehr gering"
Anwesenheit "sehr gering"

Zu einem ähnlichen Ergebnis kamen auch ein Rundruf der APA bei Schulen und Bildungsdirektionen bzw. Lokalaugenscheine. An den meisten der abgefragten rund 50 Wiener Schulen erschienen nicht mehr als zehn bis 20 Kinder, an einzelnen Neuen Mittelschulen (NMS) kein einziger Schüler. An Volksschulen holten viele Eltern auch nur die von den Lehrkräften vorbereiteten Sachen der Kinder ab.

Unterschiede nach Alter

Je älter die Schüler, desto geringer war im Allgemeinen auch die Anwesenheit: Im Regelfall wurden also mehr Kinder an Volksschulen gebracht als an die Schulen für Zehn- bis 14-Jährige. An AHS-Unterstufen wiederum war etwas mehr los als an NMS.

Der Kärntner Bildungsdirektor Robert Klinglmair meinte, die Zahl der betreuten Kinder sei "gegen null gehend". "Wir haben Rückmeldungen bekommen, dass an manchen Orten zwei oder drei Kinder in die Schulen gebracht wurden, an manchen sogar gar keine." Im Burgenland erschienen in 35 der 46 von der Bildungsdirektion abgefragten Standorte der Mittelstufe (10- bis 15-Jährige) gar keine Schüler. In elf Schulen waren wenige Kinder. In den Volksschulen dürfte es ähnlich sein, hieß es auf APA-Anfrage.

Auch aus der Vorarlberger Bildungsdirektion hieß es, dass viele Schulen schon vor dem Wochenende gemeldet hätten, "dass keine oder nur ganz wenige Schüler Betreuungsbedarf haben". Ähnlich lautete auch die Rückmeldung aus der niederösterreichischen und steirischen Bildungsdirektion.

Lehrpersonal anwesend

Demgegenüber war an den meisten Schulen durchaus noch zahlreiches Lehrpersonal anwesend - vielfach aber nur, um für den Fall gerüstet zu sein, dass doch mehr Kinder kommen bzw. administrative Aufgaben zu erledigen. Lehrer über 60 Jahre, mit Vorerkrankungen bzw. besonderen Pflege- oder Betreuungspflichten sollen laut Schreiben des Bildungsministeriums weitgehend von daheim aus arbeiten und für die Betreuung möglichst nicht herangezogen werden.

Umgekehrt waren dafür die digitalen Lernplattformen wie Eduthek, LMS oder Moodle aufgrund erhöhter Zugriffszahlen überlastet. Auch der Web Untis Messenger, ein Kommunikationssystem der Lehrer mit ihren Schülern, ging pünktlich zum virtuellen Schulbeginn um 8.00 Uhr wegen der hohen Inanspruchnahme in die Knie.

(APA/red, Foto: APA/APA (dpa))

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