Coronavirus - Epidemie könnte Österreichs Wirtschaft 1,1 Mrd. kosten

12. Februar 2020 - 14:59

Das momentan vor allem in China und den umliegenden Ländern grassierende Coronavirus könnte der österreichischen Wirtschaft Ausfälle von bis zu 1,1 Milliarden Euro bescheren. Das haben Forscher des Complexity Science Hub Vienna (CSH) auf Basis ihres kürzlich entwickelten Wirtschaftsmodells berechnet. In China könnten sich demnach die Gesamteinbußen auf 300 Mrd. bzw. 2,5 Prozent des BIP belaufen.

Das Berechnungsmodell beruht auf einem Ansatz aus der Physik
Das Berechnungsmodell beruht auf einem Ansatz aus der Physik

Das Berechnungsmodell der Wiener Wissenschafter beruht auf einem Ansatz aus der Physik und wurde von einem Team um den Komplexitätsforscher Peter Klimek und CSH-Chef Stefan Thurner im vergangenen Jahr im Fachblatt "Nature Communications" vorgestellt. "Das Modell bildet alle für Österreich relevanten internationalen Handelsverflechtungen ab. Wir kennen die weltweiten Handelsnetzwerke. Deshalb sehen wir nicht nur direkte Effekte von wirtschaftlichen Schocks, wir können auch indirekte Effekte auf einzelne Volkswirtschaften berechnen", so Klimek in einer Aussendung des CSH.

Im Fall der aktuellen Krise durch das Coronavirus komme auch Österreichs Wirtschaft nicht unbeschadet davon: So müssten sich vor allem heimische Hersteller elektronischer und optischer Produkte, Produzenten von Maschinen und Maschinenteilen sowie von Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeugteilen auf spürbare Auswirkungen einstellen. Die Gesamtausfälle könnten sich laut den Wissenschaftern auf rund 1,1 Mrd. Euro belaufen.

Bisherige Modellrechnungen fußen auf Erfahrungswerten zu SARS

Laut Thurner fußen bisherige Modellrechnungen zu den wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus-Ausbruchs auf Erfahrungswerten über die Kosten infolge der SARS-Epidemie des Jahres 2003. Seither sei die chinesische Wirtschaft allerdings nicht nur "um den Faktor 6 gewachsen", auch der "Konsum in China ist zu einer treibenden Kraft der Weltwirtschaft geworden", was sich wiederum in den stärkeren, nun prognostizierten Auswirkungen niederschlage.

In China selbst sei auf Basis der bisherigen Informationen zum Ausbruchsverlauf mit Einbußen in Handel und Tourismus von um die 90 Mrd. Euro zu rechnen. Insgesamt komme man auf einen wirtschaftlichen Schaden für das Land von bis zu 300 Mrd.Euro.

(APA/red, Foto: APA/APA (AFP))

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