Christian Doppler Gesellschaft ist 25 und vergibt neue Auszeichnung

11. September 2020 - 10:23

Die Christian Doppler Gesellschaft (CDG) fördert seit 25 Jahren die Zusammenarbeit von Wissenschaftern mit Firmen. Aus diesem Anlass hat sie einen mit 40.000 Euro dotierten Preis für Forschung und Innovation ins Leben gerufen. Erster Preisträger ist der Wiener Chirurg Oskar Aszmann, der in dem von ihm geleiteten Christian Doppler(CD)-Labor gedankengesteuerte Prothesen entwickelt.

Wiener Chirurg Oskar Aszmann entwickelt gedankengesteuerte Prothesen
Wiener Chirurg Oskar Aszmann entwickelt gedankengesteuerte Prothesen

Mit dem neuen CDG-Preis für Forschung und Innovation, der künftig regelmäßig vergeben werden soll, werden Wissenschafter ausgezeichnet, die den Grundgedanken der CDG besonders erfolgreich umgesetzt haben: "Hervorragende anwendungsorientierte Grundlagenforschung und die Stärkung der Innovationskraft der Unternehmenspartner", heißt es seitens der Forschungsgesellschaft. Vergeben wird die Auszeichnung im Rahmen eines Festakts in Wien.

"Gedankengesteuerte Prothesen sind ein gutes Beispiel, das zeigt, wie man mit Forschung und Innovation die Leben der Menschen verbessern, leichter und einfacher machen kann", erklärte Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) vor Journalisten. Für sie ist die CDG ein "internationales Best Practice Modell für die Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft".

Bei der Arbeit von Aszmann und seinem Team am "CD-Labor für Wiederherstellung von Extremitätenfunktion" an der Medizinischen Universität Wien sei die wissenschaftliche Seite mit etlichen Publikationen in hochrangigen Fachzeitschriften und 19 Dissertationen "besonders gelungen", sagte CDG-Präsident Martin Gerzabek. Zusätzlich wären die gedankengesteuerten Prothesen ein großer Innovationsschritt mit gesellschaftlicher Relevanz.

Forschung soll "den Denker erfreu'n","der Menschheit nützen"

Die Arbeiten seien demnach ganz im Sinne des Namensgebers der Gesellschaft: "Die lohnendsten Forschungen sind diejenigen, welche, indem sie den Denker erfreu'n, zugleich der Menschheit nützen", zitierte er den 1853 verstorbenen österreichischen Physiker. In den 25 Jahren ihres Bestehens habe die CDG 240 CD-Labors und Josef Ressel-Zentren an Universitäten, Fachhochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen gefördert, in denen mit mehr als 400 Unternehmenspartnern zusammengearbeitet wurde, so Gerzabek. Mit den Ressel-Zentren wendet die CDG seit 2012 das Modell der CD-Labors auch an Fachhochschulen an.

Von 500.000 Euro im Gründungsjahr stieg das Fördervolumen auf 30 Millionen Euro jährlich. Die Zuwendungen seien die höchsten Einzelförderungen für eine Person in Österreich, die Projektdauer betrage sieben Jahre, um "den langen Atem, den die Forscher vor allem in der Umsetzung brauchen, zu garantieren", sagte er.

Die meisten der aktuell rund 100 aktiven CD-Labors und Ressel-Zentren mit insgesamt 1.100 Mitarbeitern beschäftigen sich mit künstlicher Intelligenz und Digitalisierung, dicht gefolgt von Lebenswissenschaften-/Medizin-Labors und Materialforschung, so Gerzabek. Wesentlich für den Erfolg der Forschungseinheiten sei, dass die Politik keine Themen vorgibt, sagte Schramböck: "Oft denken Politiker, dass sie Probleme am Besten verstehen, das tun sie aber nicht". Wissenschafter wären am Puls der Zeit und seien mit ihren Themen der Politik oft voraus. Sie fänden in der Grundlagenforschung teils Lösungen für Probleme, die man noch gar nicht kennt, so die Politikerin.

Service: www.cdg.ac.at

(APA/red, Foto: APA/APA (AFP))

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