Bildungsstandards: Leicht bessere Ergebnisse in Mathe an AHS und NMS

20. Februar 2018 - 10:51

Die Schüler in den vierten Klassen AHS, Neue Mittelschule (NMS) und Hauptschule (HS) haben bei den im Vorjahr durchgeführten Bildungsstandard-Tests in Mathematik leicht bessere Ergebnisse erzielt als bei der letzten Erhebung 2012. Nach wie vor haben aber 15 Prozent der Schüler "Mühe mit den einfachsten Mathematikaufgaben und erreichen die Bildungsstandards nicht", heißt es im Ergebnisbericht.

Nur geringer Unterschied zwischen Burschen und Mädchen
Nur geringer Unterschied zwischen Burschen und Mädchen

Für die Erhebung wurden im Mai 2017 rund 72.700 Schüler der achten Schulstufe durch das Bundesinstitut für Bildungsforschung (Bifie) getestet und in vier Kategorien eingeteilt: Demnach erreichen 52 Prozent der Jugendlichen die Bildungsstandards komplett. Sie verfügen somit "über die entsprechenden mathematischen Kompetenzen und können diese Fähigkeiten und Fertigkeiten in variablen Situationen flexibel einsetzen". Sechs Prozent übertrafen diese Anforderungen sogar, 27 Prozent erreichten die Standards teilweise. Das bedeutet, dass sie "ihre mathematischen Kenntnisse in bekannten Kontexten einsetzen können."

Leichter Anstieg bei Spitzenschülern

Im Vergleich zur Erhebung 2012 verringerte sich der Anteil jener, die die Standards nicht erreichen, um zwei Prozentpunkte (2012: 17 Prozent). Ein tendenzieller Anstieg (ein Prozentpunkt) ist umgekehrt bei den Spitzenschülern zu verzeichnen. In Punkten ausgedrückt verbesserte sich das Ergebnis von 535 auf 542 Punkte. Seit der Ausgangsmessung im Jahr 2009 zum Zeitpunkt der Einführung von Bildungsstandard ist der Mittelwert sogar um 42 Punkte angestiegen.

Nach Bundesländern erreichte wie schon 2012 Oberösterreich den besten Wert (554). Dahinter folgen dicht gedrängt Salzburg (550), die Steiermark (549) und Tirol (548). In etwa den Österreich-Mittelwert erreichten Niederösterreich (545) und Vorarlberg (543), darunter blieben das Burgenland (535), Kärnten (532) und Wien (520). Gegenüber 2012 gab es in allen Bundesländern Verbesserungen - am höchsten fielen sie in Vorarlberg (plus 16) und der Steiermark (plus 15) aus, am geringsten in Wien (drei) und Niederösterreich (vier). Insgesamt sind die Leistungsunterschiede zwischen den Bundesländern laut Bericht "moderat" und "erklären sich zu einem großen Teil durch Unterschiede in der Zusammensetzung der Schülerschaft".

AHS deutlich besser als Pflichtschulen

Die AHS erzielten mit einem Mittelwert von 599 Punkten deutlich bessere Ergebnisse als die Pflichtschulen (511). Diese Unterschiede sind vor allem eine Folge der Schulwahlentscheidung nach der Volksschule, heißt es im Bericht. Bei den Mathe-Bildungsstandards in der vierten Klasse Volksschule 2013, für die die gleichen Schüler getestet worden waren, waren diese Leistungsunterschiede bereits vorhanden (die Schüler mussten damals ankreuzen, ob sie in eine AHS oder eine Pflichtschule wechseln, Anm.). "Die Unterschiede am Ende der 8. Schulstufe zwischen den Schulsparten spiegeln im Wesentlichen diese Eingangsvoraussetzungen wider." Gegenüber der letzten Standardüberprüfung in der achten Schulstufe 2012 blieb die Leistung der AHS-Schüler konstant, jene der Pflichtschüler (NMS, HS) verbesserte sich leicht.

Wie bei Mathe-Überprüfungen üblich erzielten die Burschen (545 Punkte) bessere Ergebnisse als die Mädchen (538) - der Unterschied fällt mit sieben Punkten aber eher gering aus. "Beträchtlich" sind dagegen die Unterschiede zwischen den Schülern ohne bzw. mit Migrationshintergrund sowie mit bzw. ohne Deutsch als Erstsprache. Jugendliche ohne Migrationshintergrund schneiden im Schnitt um 64 Punkte besser ab als Jugendliche mit Migrationshintergrund, mit deutscher Erstsprache um 69 Punkte besser als Kollegen ohne deutsche Erstsprache. Diese Unterschiede reduzieren sich auf rund 40 Punkte, wenn man jeweils Schüler mit und ohne Migrationshintergrund (bzw. mit deutscher oder anderer Erstsprache) mit gleichem Sozialstatus vergleicht.

Zusammenhang zwischen Eltern und Kindern

Wie schon bei früheren Tests gibt es weiter einen "starken Zusammenhang zwischen dem Bildungsabschluss der Eltern und den schulischen Leistungen ihrer Kinder". Der mittlere Leistungsunterschied zwischen Jugendlichen, deren Eltern einen Hochschulabschluss haben, und Jugendlichen, deren Eltern maximal einen Pflichtschulabschluss aufweisen, beträgt 101 Punkte. Dieser Unterschied zieht sich durch alle Bildungsabschlüsse: Jugendliche mit Eltern mit Lehrabschluss liegen im Schnitt hinter jenen mit Eltern mit Matura, diese zeigen wiederum im Schnitt geringere Leistungen als Kinder von universitär gebildeten Eltern.

(APA/red, Foto: APA/APA (Pfarrhofer))

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