Ein/e BetreuerIn zu finden ist gar nicht so leicht: Denn die meisten Uniprofs (und –innen) sind reichlich ausgelastet, betreuen bereits mehrere Dutzend Arbeiten und haben oft auch so bestimmte Ansprüche und Wünsche an ihre potenziellen Mentees. Es wäre also ganz allgemein von Vorteil, nicht gleich die/den bekannteste/n Prof.In am Institut zu fragen, sondern zunächst folgende Fragen an sich selbst zu richten:

  • Was macht mir an meinem Studium am meisten Freude?
  • Habe ich mich auf ein Themengebiet besonders spezialisiert? Gibt es einen Bereich, zu dem ich einen persönlichen Bezug aufweisen kann oder Praxis habe?
  • In welchem Bereich des Fachs hat sich die/der Prof. meiner potenziellen Wahl spezialisiert, bzw. umgekehrt: Welche/r ProfessorIn ist auf meinem Spezialgebiet besonders bekannt?
  • Habe ich schon ein Seminar besucht, das von dieser/m Prof.In gehalten wurde? Achtung: Oft ist das sogar Voraussetzung von Betreuer-Seite.
  • Kann ich mit dieser Person überhaupt?
  • Besteht die Aussicht, dass ich von ihm/ihr ordentlich betreut werde (Bei besonders gefragten Prof.Innen ist das oft nicht der Fall. Und: Die wissenschaftliche Abschlussarbeit ist oft die letzte Chance, noch einmal ordentlich von deinem Studium zu profitieren. Also: Vielleicht treibt es dich ja doch in eine ganz spezielle Ecke, die nicht so überfüllt ist…)?

Hand in Hand mit diesen Überlegungen muss natürlich auch die Suche nach einem Thema gehen: Denn das eine bedingt das andere. Zudem solltest du nicht OHNE Thema bei einer/m vielbeschäftigten Prof.In aufkreuzen; denn sonst wird das Gespräch bestenfalls unverbindlich.

Am besten beginnst du deine Themensuche einmal mit einem Brainstorming/Brainmapping: Schreibe einfach einmal alles auf, was dir einfällt. Ordne es, teile es in bevorzugte und weniger wichtige Bereich auf. Berücksichtige dabei die oben angeführten Fragen!

Logischerweise solltest du dann zu einer Sprechstunde mit deiner/m Prof.In ein Exposée über dein Thema mitbringen, welches folgende Punkte beinhaltet:

  • Ein ganz spezielles, FOKUSSIERTES, ENG UMRISSENES Thema – Also nicht z. B. „Die Geschichte des Rades“ oder “Die Bedeutung des Geldes“ oder „Die Bedeutung des Mittelalters für die westliche Kultur“. Stattdessen: „Die Geschichte des Velos (= Fahrrads) in der Schweiz“, „Termingeschäfte an der Wiener Börse“ oder „Gaukler im mittelalterlichen Graz“ Also: Schränke das Thema ein, so gut es geht!

Du solltest in der Lage sein, das Thema auch zu behandeln, zu recherchieren und mit aussagekräftigen Quellen zu belegen.

  • Das Exposée sollte auch eine vorläufige Gliederung beinhalten: Wie stellst du dir vor, dass du das Thema sinnvoll behandeln kannst? Kommst du später drauf, dass das Thema anders besser zu behandeln ist, kannst du das sicherlich mit deiner/m BetreuerIn besprechen und auch entsprechend (z. B. durch die Quellenlage) belegen. Aber auch ein Thema kann später noch – in Maßen und am besten nur einmal - geändert werden.
  • Einen Zeitplan. Für eine Masterarbeit/Master-Thesis von offizieller Seite ein Zeitraum von 6 Monaten veranschlagt (deshalb auch die Bewertung einer wissenschaftlichen Abschlussarbeit mit ca. 15-30 ECTS). Die meisten brauchen freilich länger. Das liegt aber oft an mangelnder Konsequenz oder falscher Herangehensweise. Wenn Du z.B. neben der Diplomarbeit/Master-Thesis, etc. noch einige Lehrveranstaltungen absolvieren musst, ist dir sicherlich niemand böse, wenn du etwas mehr Zeit veranschlagst.
  • Eine Literaturliste mit ein paar Büchern, die du dir für den Anfang  vornimmst.
  • Umfang des Exposées sollten etwa 3-4 Seiten sein.

Wenn du das Thema für deine Abschlussarbeit prinzipiell frei wählen kannst, ist das natürlich der Idealfall. Mit einem guten und spannenden Thema kannst du tatsächlich mit etwas Überzeugungskraft eine/n BetreuerIn begeistern. Oft ist es aber auch so, dass potentielle BetreuerInnen "fertige" Themen vergeben. Diese hängen oft bei Instituten aus oder werden in relevanten Vorlesungen präsentiert. Hier gilt oft "first come first serve", sprich die erste gehobene Hand bekommt das Thema.  Das ist natürlich nicht so spannend wie ein selber ausgedachtes Thema, das dich persönlich auch richtig interessiert, kommt in der Realität aber oft vor.

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