Der Auslandsdienst ist eigentlich gar kein Zivildienst, sondern wird nur auf Zivildienstzeiten angerechnet. Er dauert im Gegensatz zum Zivildienst nicht 9, sondern 12 Monate (Beim Zivildienst besteht die Möglichkeit, bei besserer Bezahlung und arbeitsrechtlicher Situation nochmals 3 Monate anzuhängen). Dafür hat man die Möglichkeit, seinen Dienst in vielen Ländern dieser Welt (von Argentinien bis China, von Sierra Leone bis in die USA) abzuleisten.

Grundsätzlich gibt es drei Arten des Auslandsdienstes: den Gedenkdienst, den Sozialdienst und den Friedensdienst.

  • Gedenkdienst: Hier geht es um die Aufarbeitung der österreichischen Schuld am Holocaust. Man wird in Gedenkstätten u. ä. eingesetzt. Anlaufstellen sind die Sparte Gedenkdienst beim Österreichischen Auslandsdienst, der Europäische Freiwilligendienst (EVS – European Voluntary Service) beim Verein Gedenkdienst und der Verein „Niemals vergessen – Verein für die Förderung von Holocaust-Gedenkstätten“.
  • Sozialdienst: Hier hat man die Möglichkeit, bei Entwicklungshilfeprojekten mitzuarbeiten, z. B. im Brunnenbau, der Betreuung von Straßenkindern oder Alphabetisierungs- und ähnlichen Bildungsprojekten. Anlaufstelle ist der Österreichische Auslandsdienst im Innenministerium.
  • Friedensdienst: Der Einsatz findet in Krisengebieten statt. Der Zivilersatzdiener hat die Möglichkeit, die Menschenrechtslage zu analysieren, Workshops zu initiieren, etc. Anlaufstelle ist wiederum der Österreichische Auslandsdienst.

Der Zivilersatzdienst ist eine besondere Herausforderung und erfordert mehr Aufwand und Energie als ein „normaler“ Zivildienst: Nicht zuletzt, weil du mitunter sogar deine eigene Stelle im Ausland selbst aufbauen kannst. Dafür hast du die Möglichkeit, ein ganzes Jahr in einem Land deiner Wahl zu verbringen, die Sprache zu lernen und etwas wirklich Sinnvolles zu machen, geschweige denn die Erlebnisse und die Tatsache, dass DAS wirklich nicht jeder macht!

Wenn du den Zivildienst also als Zivilersatzdienst im Ausland ableisten möchtest, musst du folgende Kriterien erfüllen:

  • Du musst in Österreich tauglich sein (also ein männlicher österreichischer Staatsbürger, der die Stellung „bestanden“ hat)
  • Du musst bei der Stellung (Musterung) angeben, dass du Zivildienst leisten möchtest, oder dies innerhalb der gesetzlichen Fristen korrekt erledigen (siehe Zivildienst).
  • Wenn du deinen Zivildienstbescheid erhältst, schicke ein formloses und unterschriebenes Schreiben an Fr. Ulrike Perner (Bundesministerium für Inneres, Abteilung III/7, Postfach 100, 1014 Wien), in dem du dein Interesse an einem Auslandsdienst allgemein ausdrückst und das deine Zivildienstnummer (am Zivildienstbescheid) und dein Geburtsdatum enthalten sollte.
  • Beim Trägerverein deiner Wahl bewerben

In Österreich gibt es mehrere Trägerorganisationen, die dir die Möglichkeit eines Auslandsdienstes bieten. Für den Gedenkdienst sind dies Verein Gedenkdienst, Verein Niemals Vergessen und Verein Österreichischer Auslandsdienst, für einen Friedensdienst Verein Österreichische Friedensdienste sowie Verein Österreichischer Auslandsdienst. Für den Sozialdienst gibt es über 15 Trägerorganisationen. 

Die Finanzierung erfolgt übrigens durch die Republik Österreich, die jedem Trägerverein finanzielle Mittel zur Verfügung stellt.

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