Das Ziel des Masterstudiums Indogermanistik und historische Sprachwissenschaft an der Universität Wien ist eine fortgeschrittene Ausbildung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern im Bereich der historisch-vergleichenden Analyse und philologischen Erschließung von typischerweise altindogermanischen Sprachen sowie der Rekonstruktion von deren historisch nicht mehr bezeugten älteren Vorstufen. Der Masterstudiengang Indogermanistik und historische Sprachwissenschaft ist der einzige seiner Art in Österreich.
Das historisch-vergleichende Studium der indogermanischen Sprachen blickt auf eine rund zweihundertjährige Tradition zurück und ist nicht nur generell ein Leitmodell der Sprachwissenschaft in methodischer Hinsicht, sondern auch deren unverzichtbarer Bestandteil im Hinblick auf ein besseres Verständnis der Entwicklung menschlicher Kultur und Kommunikation in universalhistorischer Perspektive. In Sonderheit beschäftigt sich die Indogermanistik und historische Sprachwissenschaft einerseits mit der Dokumentation überlieferter und Rekonstruktion prähistorischer Sprachzustände und andererseits mit der Erforschung von Sprachwandel sowohl in einzelsprachlich beschreibender als auch in allgemein theoriebezogener Hinsicht.
Schwerpunkte des Masterstudiums Indogermanistik und historische Sprachwissenschaft sind
a) Grammatiktheorie im allgemeinen und theoretische Grundlagen von Sprachwandel im besonderen,
b) historische und vergleichende Grammatiken der indogermanischen Einzelsprachen,
c) die Rekonstruktion der Grammatik (Phonologie, Morphologie und Syntax) sowie des Lexikons der indogermanischen Grundsprache, basierend auf theoretischer und einzelsprachlich-philologischer Grundlage und
d) Wissenschaftstheorie und Geschichte des Faches und seiner Methoden. Als implizit interdisziplinäres Fach ist die Indogermanistik und historische Sprachwissenschaft mit den übrigen sprachwissenschaftlichen Studiengängen am Institut vernetzt und in den geistes- und kulturwissenschaftlichen Kanon der Fakultät integriert.
Das Masterstudium Indogermanistik und historische Sprachwissenschaft gliedert sich in die fünf Pflichtmodule Theorie des Sprachwandels, Geschichte und Methodik der historisch-vergleichenden Sprachwissenschaft, Vergleichende indogermanische Grammatik, Historische Grammatik des Altindischen, - Masterarbeitsprivatissimum, in die drei Wahlmodulgruppen Grammatiktheorie und Kognitive Sprachwissenschaft, Historische Grammatik des Griechischen oder Lateinischen, Historische Grammatik einer weiteren indogermanischen Sprache, in eine Masterarbeit und eine Masterprüfung.
Die Absolventinnen und Absolventen des Masterstudiums Indogermanistik und historische Sprachwissenschaft an der Universität Wien sind über ein Bachelorstudium hinaus befähigt zum selbstständigen wissenschaftlichen Umgang mit Forschungsfragen des Faches, zu deren methodengerechter Bearbeitung und deren adäquater wissenschaftlicher Darstellung, erhalten eine fundierte Vorbereitung auf ein weiterführendes wissenschaftliches Arbeiten im Bereich Indogermanistik und historischer Sprachforschung an einer nationalen oder internationalen Forschungseinrichtung und verfügen über
a) Kenntnisse in Vergleichender Grammatik, Sprachgeschichte und Philologie ausgewählter indogermanischer Einzelsprachen,
b) Vertrautheit mit der Erschließung und Beschreibung historisch bezeugter sowie mit der Rekonstruktion prähistorischer Sprachstufen und
c) Einsicht in die Mechanismen des Sprachwandels sowohl aus empirischer Perspektive als auch in Hinblick auf typologische und allgemeinsprachwissenschaftliche Erkenntnisse.
Die AbsolventInnen verfügen über Kenntnisse in Vergleichender Grammatik, Sprachgeschichte und Philologie ausgewählter indogermanischer Einzelsprachen; Vertrautheit mit der Erschließung und Beschreibung historisch bezeugter sowie mit der Rekonstruktion prähistorischer Sprachstufen; Einsicht in die Mechanismen des Sprachwandels sowohl aus empirischer Perspektive als auch in Hinblick auf typologische und allgemeinsprachwissenschaftliche Erkenntnisse.
Alles, was du wissen musst, um in Österreich ein Master-Studium zu beginnen.
Die Zulassung zum Masterstudium Indogermanistik und historische Sprachwissenschaft setzt den Abschluss eines fachlich in Frage kommenden Bachelorstudiums oder eines fachlich in Frage kommenden Fachhochschul-Bachelorstudienganges oder eines anderen gleichwertigen Studiums an einer anerkannten inländischen oder ausländischen postsekundären Bildungseinrichtung voraus. Fachlich in Frage kommend ist jedenfalls das Bachelorstudium Sprachwissenschaft sowie ein anderes sprachlich und/oder philologisch orientiertes Bachelorstudium.
Wenn die Gleichwertigkeit grundsätzlich gegeben ist, und nur einzelne Ergänzungen auf die Gleichwertigkeit fehlen, können zur Erlangung der vollen Gleichwertigkeit zusätzliche Lehrveranstaltungen und Prüfungen im Ausmaß von maximal 30 ECTS-Punkten vorgeschrieben werden, die im Verlauf des Masters zu absolvieren sind. Grundsätzlich vergleichbar sind insbesondere fachnahe Studien der philologisch-kulturwissenschaftlichen und der historisch-kulturwissenschaftlichen Fakultät wie etwa Sprachen und Kulturen Südasiens und Tibets, Klassische Philologie, Slawistik, etc.