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Bachelorstudium

Raumplanung und Raumordnung


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Hardfacts

Beschreibung

Das Bachelorstudium Raumplanung und Raumordnung vermittelt eine breite, wissenschaftlich und methodisch hochwertige, auf dauerhaftes Wissen ausgerichtete Grundausbildung, welche die Absolventinnen und Absolventen sowohl für eine Weiterqualifizierung im Rahmen eines facheinschlägigen Masterstudiums als auch für eine Beschäftigung in beispielsweise nachfolgend beschriebenen Tätigkeitsbereichen befähigt und international konkurrenzfähig macht. Kriterien der Nachhaltigkeit und des Gemeinwohls, basierend auf einem zu definierenden gesamtgesellschaftlichen Interesse, bilden den Orientierungsrahmen für die Raumplanung und Raumordnung als eine hand-lungsorientierte akademische Disziplin.

Studieninhalt

Innerhalb des neu überarbeiteten Bachelorstudiums befassen sich die Studierenden mit dem Raum in seinen geografischen, physischen und sozialen Dimensionen. Das Bachelorstudium reicht von der  Erarbeitung und Zusammenführung raumbezogener Informationen und deren methodischer Umformung zu Wissen, über die Bewertung und kritische Reflexion raumbezogener Qualitäten und Herausforderungen, über den Entwurf räumlicher Konzepte und die Entwicklung von Maßnahmen und Strategien bis hin zu deren Umsetzung und Evaluation.

Die Gestaltung kommunikativer Planungsprozesse und die Schaffung einer notwendigen Rechtssicherheit von Planung sind dabei zwei wesentliche Facetten raumplanerischer Kompetenzen; dies unter explizierter Berücksichtigung gesellschaftlicher Diversität. Aufgrund der vielfältigen Sichtweisen auf den Raum und deren  Bewertungen wird die Raumplanung auf unterschiedliche Wissenschaftsbereiche der Technikwissenschaften, der Sozialwissenschaften und der Naturwissenschaften bezogen. Raumplanung ist als ein fachspezifisches ‚studium generale‘ sowohl explizit interdisziplinär als auch durch die Einbindung unterschiedlicher Akteur_innen transdisziplinär mit dem Ziel der Koordination raumbezogener Entwicklungen und Tätigkeitsfelder.

Studienaufbau

Die Inhalte und Qualifikationen des Bachelorstudiums werden durch „Module“ vermittelt. Das Bachelorstudium besteht aus folgenden 19 Modulen:

  • 15 Pflichtmodule im Ausmaß von 143 ECTS Punkten.
  • Drei Wahlmodule im Ausmaß von insgesamt 18 ECTS Punkten, die aus einem Angebot von 12 Wahlmodulen gewählt werden können.
  • Ein Modul „Freie Wahl“ im Ausmaß von 19 ECTS Punkten.

Das Bachelorstudium besteht aus folgenden Prüfungsfächern:

  • Gesellschaftliche und rechtliche Grundlagen,
  • Methoden und Techniken der Raumplanung,
  • Stadt und Regionalplanung,
  • Planungs und Steuerungsinstrumente,
  • Raumplanerischer Entwurf – Projekt I,
  • Räumliche Entwicklungsplanung – Projekt II,
  • Allgemeine wissenschaftliche Bildung und
  • Bachelorarbeit.

Das Bachelorstudium der Raumplanung und Raumordnung wird in Österreich ausschließlich an der TU Wien angeboten.

Qualifikationsprofil

Aufgrund der beruflichen Anforderungen werden im Bachelorstudium Raumplanung und Raumordnung Qualifikationen hinsichtlich folgender Kategorien vermittelt.

Fachliche und methodische Kompetenzen

Theoretisch-reflektierende Kompetenzen

  • Die Studierenden erlangen berufsqualifizierende theoretische Grundlagen zum Erkennen raumrelevanter Zusammenhänge und Entwicklungen. Sie werden befähigt, ein situations‐ und fachspezifisches Verständnis von Raum zu entwi-ckeln, dieses in planungswissenschaftliche Diskurse und Tätigkeitsfelder einzu-ordnen und zu reflektieren. Dabei erlangen sie die Kompetenzen, didaktisch angeleitet raumrelevantes Kontextwissen zu generieren sowie die Fähigkeit, räumliche Entwicklungen und differenzierte Nutzungsstrukturen zu verstehen und anwendungsbezogen zu reflektieren.
  • Die relevanten Theorien sind insbesondere Raum‐ und Planungstheorien, Wis-senschafts‐ und Techniktheorien sowie planungs‐ und entwurfsrelevante Theo-rien, wie ökologische, ökonomische, soziologische, rechtswissenschaftliche, geo-graphische und regionalwissenschaftliche Zugänge mit Raumbezug.

Methodische und technische Kompetenzen

  • Die Studierenden werden befähigt, die für planerische Fragestellungen, Ent-wicklungs‐ und Gestaltungsaufgaben sowie für die Herstellung von Rechtssi-cherheit grundlegend erforderliche Methodenvielfalt zu kennen und zu verste-hen und diese unter Anleitung ziel‐ und prozessorientiert anzuwenden.
  • Dabei erlernen sie für planerische Tätigkeiten erforderliche quantitative, qua-litative und visuelle Methoden zur Darstellung, Analyse und Bewertung der räumlichen Strukturen und Entwicklungen. Hierzu zählen insbesondere analy-tische und deskriptive Methoden der empirischen Sozial‐ und Raumforschung, ökonomische Bewertungsmethoden sowie Modellierung und Simulation von räumlichen Prozessen mit Hilfe mathematischer Modelle und Geographischer Informationssysteme (GIS) sowie Techniken zu Planung und Entwurf, Dar-stellung und Präsentation.

Kognitive und praktische Kompetenzen

Analytisch-bewertende Kompetenzen

  • Die Studierenden werden befähigt, raumrelevante Informationen zu erarbei-ten, aus Informationen raumrelevantes Wissen zu entwickeln und für anwen-dungsbezogene Fragestellungen und Analysen verwendbar zu machen. Sie erlernen insbesondere die raum‐ und projektbezogene Zusammenhänge und Wirkungen funktionaler, politischer und sozialer Entwicklungen zu erkennen und zu analysieren. Dabei werden sie befähigt, unter Berücksichtigung ge-sellschaftlicher Diversität ethische und fachliche Kontexte zu verstehen. Hier-durch werden sie sensibilisiert, eine eigene fachliche Haltung zu beziehen und diese nachvollziehbar zu argumentieren.
  • Ziel jeder Analyse für die Raumplanung ist es, gegebene Vorstellungen und Entwicklungen vor dem Hintergrund konkurrierender Normensysteme und in Hinblick auf raumplanerischen Zielsetzungen zu bewerten. Um dieses er-reichen zu können, erlernen die Studierenden die eigenständige zielorientierte Auswahl und Anwendung geeigneter quantitativer und qualitativer Methoden und Instrumente.

Instrumentelle Umsetzungskompetenzen

Die Studierenden werden befähigt, die für planerische Ordnungs‐ und Entwicklungsaufgaben erforderlichen Rahmensetzun-gen und Vorschriften aus dem Planungsrecht zu kennen und Instrumente zielori-entiert anzuwenden. In Hinblick auf räumliche Problemstellungen erwerben sie grundlegende Kenntnisse über die bestehende Instrumentenvielfalt sowie die Fä-higkeit, entsprechende Verfahren und Instrumente anwendungsrelevant zu benut-zen. Sie erlangen detaillierte Kenntnisse über Planungsverfahren und -abläufe, die Prozessstrukturen der Raumplanung und Raumordnung sowie fundierte Kenntnis-se über die Vielfalt der Verfahren und Instrumente (formell – informell, hoheitlich – privatrechtlich). Damit werden sie befähigt, Verfahren zur normativen Gestaltung raumbezogener Aufgaben einzusetzen, und gleichzeitig aus-gebildet, eine zielorien-tierte Auswahl von sowohl rechtsverbindlichen als auch informellen Instrumenten vorzunehmen und flexibel anzuwenden.

Soziale Kompetenzen und Selbstkompetenzen

Soziale und kommunikative Kompetenzen

  • Die Studierenden werden befähigt, die für planerische Fragestellungen und Entwicklungsaufgaben erforderlichen sozialen und kommunikativen Kompe-tenzen zu erwerben und prozess‐ und zielorientiert anzuwenden.
  • Die Studierenden erlangen die Fähigkeiten, gemäß den Anforderungen der Situation in sozialen Zusammenhängen zu kommunizieren und zu kooperie-ren, sich in die dort praktizierten Kommunikations‐ und Kooperationsformen hinein versetzen zu können, andere kulturelle Kontexte und Erwartungshal-tungen zu verstehen.
  • Sie lernen, entsprechend der Anforderungen der Aufgabenstellung und den Raumbildungsprozessen proaktiv und sachorientiert zu agieren: Hierzu ge-hören insbesondere Aushandlungs‐, Reflexions‐ und Verhandlungskompetenz, Gestaltungswille, Führungs‐, Vermittlungs‐ und Teamfähigkeit. Sie lernen, diese Fähigkeiten in den unterschiedlichen Fachsprachen anzuwenden und sich in rhetorisch sicherer Form auszudrücken. Dadurch erlangen die Studierenden ein entsprechend differenziertes Rollenverständnis und ‐bewusstsein.

Entwerferisch-gestalterische Kompetenzen

  • Die Studierenden werden befähigt, die planerische Gestaltung und den Ent-wurf zielorientiert zu entwickeln und sicher anzuwenden.
  • Durch die Förderung systematischer, methodischer und kreativer Fähigkeiten können sie die Qualitäten des gebauten und unbebauten Raumes erkennen, Pläne und Konzepte zur integrierten Entwicklung und Gestaltung in unter-schiedlichen Maßstabsebenen entwerfen, Pläne und Konzepte aufgaben‐ und akteursspezifisch steuern sowie entsprechend vermitteln und darstellen.

Strategisch-konzeptionelle Kompetenzen

  • Die Studierenden werden befähigt, unter Berücksichtigung der raum‐zeitlichen Bedingungen eines Standortes, einer Stadt oder Region mögliche Zielvorstellungen für die Zukunft zu entwickeln und im Hinblick auf unterschiedliche Handlungsmöglichkeiten effizient und effektiv zu gestalten. Hierzu erlangen sie grundlegende Fähigkeiten zum Erkennen und Bewerten komplexer Systeme, ein grundlegendes Verständnis über räumliche Bedin-gungen, funktionale Verflechtungen sowie akteursspezifisch divergierende Logiken. Sie erwerben die erforderliche Flexibilität für Veränderung von Planungsvorstellungen, die entsteht, wenn raumplanerische Rationalitäten auf andere disziplinäre Sichtweisen treffen.
  • Sie werden befähigt, auf der Basis rationaler Entscheidungen anwen-dungsorientierte Strategien (alternative Handlungsoptionen, alternative Ziel‐Mittel‐Kombinationen, etc.) zu entwickeln und fachlich zu begründen. Sie erlangen damit grundlegende Fähigkeiten, Planungsvorhaben für die Um-setzung in der Praxis vorzubereiten und angeleitet durchzuführen. Außerdem wird ihre Fähigkeit des Umgangs mit Unsicherheiten und Unwägbarkeiten sowie zur Abstraktion im Planungsprozess gestärkt.

Die fachlichen Qualifikationen werden unter Berücksichtigung des Mission Statements „Technik für Menschen” vermittelt. Insbesondere die Pflichtmodule Gesellschaftliche und Rechtliche Grundlagen I und Gesellschaftliche und Rechtliche Grundlagen II vermit-teln inhaltliche, methodische und analytische Grundlagen, die für ein Rahmenverständ-nis der Themen Technikfolgenabschätzung, Technikgenese, Technikgeschichte, Wissen-schaftsethik, Gender Mainstreaming und Diversity Management erforderlich sind. Dar-über hinaus ist durch den genuinen Anwendungsbezug der Raumplanung in nahezu allen Lehrveranstaltungen eine gesellschaftswissenschaftliche und handlungstheoretische Wis-sensvermittlung immanent.

Berufsfelder

In dem Sinne, wie sich die Raumplanung als interdisziplinäres Arbeitsfeld in der Auseinandersetzung mit der räumlichen Entwicklung unserer Lebens, Arbeits und Umweltbedingungen versteht, werden  Studierende durch das Studium auf die vielfältige berufliche Tätigkeiten vorbereitet. Die Arbeitsfelder der Raumplanung finden sich

  • in der regionalen oder kommunalen Entwicklungsplanung im städtischen und ländlichen Raum,
  • im Städtebau, im Stadtumbau und der Stadterneuerung,
  • in der Verkehrs, Infrastruktur, und Umweltplanung,
  • in der Standortanalyse und bewertung, in der Immobilienwirtschaft und Projektentwicklung
  • in der Wirtschaftsförderung und Strukturpolitik, im Stadt und Regionalmarketing
  • in der Politik und Wirtschaftsberatung oder in der in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit und
  • in raumbezogenen Forschungsinstitutionen.

Einstiegsvoraussetzungen

Einstiegsvoraussetzungen für Bachelor-Studien

Alles, was du wissen musst, um in Österreich ein Bachelor-Studium zu beginnen.

Zum Ratgeber

Für das Bachelorstudium Raumplanung und Raumordnung werden 200 Studienplätze pro Studienjahr vergeben. Die Vergabe der Studienplätze erfolgt im Rahmen eines zweistufigen Aufnahmeverfahrens.

 

Kontaktmöglichkeiten