Die beruflichen Anforderungen an Finanz- und Versicherungsmathematikerinnen und -mathematiker haben in den vergangenen Jahren stark zugenommen, verursacht durch Änderungen des gesamtwirtschaftlichen und regulatorischen Umfelds und des intensivierten Wettbewerbs im europäischen und internationalen Rahmen. Neben der klassischen Domäne der Lebens- und Pensionsversicherungsmathematik gibt es zahlreiche neue Aufgaben in der Finanz- und Versicherungsbranche, die fachspezifische Kenntnisse benötigen. Hierzu zählen insbesondere Gebiete wie Sachversicherung, Asset-Liability-Management, finanzielles Risikomanagement, Finanzmarktmodellierung sowie Derivatbewertung und -absicherung.
Das Bachelorstudium ”Finanz- und Versicherungsmathematik“ vermittelt eine breite, wissenschaftlich und methodisch hochwertige auf dauerhaftes Wissen ausgerichtete Grundausbildung, welche die Absolventinnen und Absolventen sowohl für eine Weiterqualifizierung im Rahmen eines facheinschlägigen Masterstudiums als auch für eine Beschäftigung in beispielsweise folgenden Tätigkeitsbereichen befähigt und international konkurrenzfähig macht:
Konkrete Einsatzbereiche umfassen vor allem die Modellierung und Lösung komplexer Probleme aus der Finanz- und Versicherungspraxis auf mathematisch fundierte Weise, insbesondere:
Aufgrund der beruflichen Anforderungen werden im Bachelorstudium Finanz- und Versicherungsmathematik Qualifikationen hinsichtlich folgender Kategorien vermittelt.
Fachliche und methodische Kompetenzen: Das Studium vermittelt einerseits wichtige Kenntnisse der zentralen mathematischen Gebiete und Methoden:
Die finanz- und versicherungsmathematische Ausbildung umfasst sowohl die theoretischen mathematischen Grundlagen, als auch deren Anwendung in der Praxis. Die zentralen Gebiete, die in diesem Bachelorstudium vermittelt werden, umfassen:
Außerdem soll den Absolventinnen und Absolventen durch Module über wirtschaftliche und rechtliche Grundlagen das Umfeld vermittelt werden, in dem finanz- und versicherungsmathematische Methoden in der Praxis angewandt werden. Dieses Praxiswissen soll auch einen unmittelbaren Berufseinstieg ohne weiterführendes Masterstudium ermöglichen. Dies umfasst:
Die fachlichen Qualifikationen werden unter Berücksichtigung des Mission Statements ”Technik für Menschen“ vermittelt.
Kognitive und praktische Kompetenzen: Neben den allgemeinen Fähigkeiten und Kompetenzen, die ein Mathematikstudium vermittelt, wie abstraktes Denkvermögen, strukturiertes Herangehen an komplexe Probleme und deren Lösung, Verständnis formaler Strukturen und die Fähigkeit, konkrete Fragen mit formalen Methoden zu modellieren und zu bearbeiten, werden folgende Fertigkeiten von den Studierenden erworben:
Aufgrund der im Studium verwendeten, oft fremdsprachigen Fachliteratur erwerben die Studierenden auch fachspezifische Fremdsprachenkenntnisse, vorwiegend in Englisch.
Soziale Kompetenzen und Selbstkompetenzen :Die Absolventinnen und Absolventen des Bachelorstudiums werden neben der Vermittlung von theoretischem Wissen auch darauf vorbereitet, Methoden und Lösungen der Finanz- und Versicherungsmathematik einem großen Kreis von Praktikern (Manager, Vertrieb, etc.) verständlich zu kommunizieren. Wichtige diesbezügliche Kompetenzen sind:
Durch die modernen Entwicklungen in Industrie und Technik werden zunehmend mathematische Methoden benötigt. Daher ist die Arbeitsmarktsituation von Absolventen_innen der Mathematik - insbesondere im Finanz- und Versicherungsbereich - sehr gut. Sie finden dank ihrer Fähigkeit zum Analysieren komplexer Strukturen sehr vielfältige Arbeitsfelder, etwa in Banken und Versicherungen, Unternehmungsberatungen, Entwicklungsabteilungen der Industrie, Softwareunternehmen, Forschungsinstituten, Behörden und natürlich an Universitäten (siehe auch http://fam.tuwien.ac.at/jobs). Erste Einblicke in das Wechselspiel von Theorie und Praxis können Studierende durch Mitarbeit im Christian-Doppler-Labor für Portfolio Risk Management (Leiter: Prof. Uwe Schmock) gewinnen, das die Forschungsgruppe gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft betreibt.
Alles, was du wissen musst, um in Österreich ein Bachelor-Studium zu beginnen.
Studium mit VoR-Phase
Voraussetzung für die Zulassung zum Bachelorstudium Finanz- und Versicherungsmathematik ist die allgemeine Universitätsreife.
Personen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, haben die Kenntnis der deutschen Sprache nachzuweisen. Für einen erfolgreichen Studienfortgang werden Deutschkenntnisse nach Referenzniveau B2 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen empfohlen.
In einzelnen Lehrveranstaltungen kann der Vortrag in englischer Sprache stattfinden bzw. können die Unterlagen in englischer Sprache vorliegen. Daher werden Englischkenntnisse auf Referenzniveau B1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen empfohlen.