Die transversale Integration der Life Sciences in den traditionellen Ingenieurwissenschaften im Begriff „Biomedical Engineering“ stellt eine der wichtigsten Herausforderungen des europäischen Wissenschafts- und Technologieraums im 21. Jahrhundert dar. Das Gesundheitswesen stellt an das Biomedical Engineering laufend höhere und faszinierendere technische Anforderungen unter steigendem Demographie-, Ethik-, Ökologie - und Kostendruck. Das wissenschaftliche und wirtschaftliche Wachstumspotenzial des Biomedical Engineering wird, besonders in den USA, sehr hoch geschätzt. Gemäß ihrer Devise „Technik für Menschen“ und ihrer Exzellenz in den Ingenieurwissenschaften stellt sich die Technische Universität Wien mit einer Fokussierung ihrer Aktivitäten im Bereich Biomedical Engineering dieser Herausforderung sowohl in der Forschung als auch in der forschungsgeleiteten Lehre.
Dieses internationale und forschungsorientierte Masterstudium Biomedical Engineering hat auch die Ambition, den Anteil der Frauen in den Ingenieurwissenschaften zu erhöhen, die Kommunikation des Ingenieurwesens mit der Gesellschaft zu verbessern und internationale Studierende besonders aus Mitteleuropa anzuziehen. Aufgrund der internationalen Ausrichtung dieses Studiums und des internationalen Gegenstandes von Biomedical Engineering werden alle Pflichtlehrveranstaltungen dieses Masterstudiums in englischer Sprache angeboten.
Das Masterstudium Biomedical Engineering gibt die Möglichkeit, einen der Schwerpunkte Biomaterials & Biomechanics, Biomedical Signals & Instrumentation, Mathematical & Computational Biology, Medical Physics & Imaging zu wählen.
Der Arbeitsaufwand für das Masterstudium Biomedical Engineering beträgt 120 ECTS-Punkte. Dies entspricht einer vorgesehenen Studiendauer von 4 Semestern als Vollzeitstudium.
ECTS-Punkte sind ein Maß für den Arbeitsaufwand der Studierenden. Ein Studienjahr umfasst 60 ECTS-Punkte.
Die Absolventinnen und Absolventen dieses Masterstudiums in Biomedical Engineering verfügen über weitgehende Kenntnisse im gewählten Schwerpunkt und in ausreichendem Maße über grundlegende Kenntnisse in allen Teilbereichen der Biomedizinischen Technik.
Aufgrund der beruflichen Anforderungen werden im Masterstudium Biomedical Engineering Qualifikationen hinsichtlich folgender Kategorien vermittelt:
Fachliche und methodische Kenntnisse
Sie kennen den Aufbau der Biomedizinischen Technik und die Zusammenhänge zwischen deren Teilgebieten, die dafür relevanten theoretischen Grundlagen, methodischen Werkzeuge und Modellvorstellungen sowie die diesen zugrunde liegenden Voraussetzungen.
Sie wissen, wie in verschiedenen Teilgebieten der Biomedizinischen Technik experimentelle Untersuchungen und Modellrechnungen zur Ermittlung benötigter Daten herangezogen werden können und wie die Zuverlässigkeit solcher Daten zu beurteilen ist. Sie verfügen über breite wissenschaftliche Grundlagenkenntnisse und Forschungserfahrung.
Kognitive und praktische Fertigkeiten
Sie sind in der Lage, biomedizintechnische Problemstellungen wissenschaftlich zu formulieren, gründlich zu analysieren und dafür geeignete Lösungsvorschläge zu entwickeln.
Sie können Entwicklungen durchführen und Anwendungen vorantreiben und die Auswirkungen solcher Entwicklungen für das Gesundheitswesen, die Gesellschaft und die Umwelt beurteilen und berücksichtigen. Sie verfügen über Lösungskompetenz für interdisziplinäre Probleme.
Soziale Kompetenzen, Innovationskompetenz und Kreativität
Sie verfügen über analytisches, methodisches, lösungs- und gestaltungsorientiertes Denken, können biomedizinische Entwicklungen und eigenes Handeln kritisch reflektieren und tragen somit gesellschaftliche Verantwortung. Weiters können sie selbstverantwortlich und wissenschaftlich arbeiten, weisen Vermittlungs - und Teamfähigkeit auf, verbunden mit gediegenen Fertigkeiten in der Kommunikation und Präsentation. Sie sind dazu befähigt, ihre Ausbildung auf dem jeweils aktuellen Stand des Fachwissens zu halten. Sie sind auch darauf vorbereitet, ihr berufliches Profil durch weiterführende Studien in anderen Fachbereichen zu erweitern. Sie verfügen über gute Kenntnisse der englischen Sprache, um auch international tätig werden zu können.
Das Masterstudium Biomedical Engineering vermittelt eine vertiefte, wissenschaftlich und methodisch hochwertige, auf dauerhaftes Wissen ausgerichtete Bildung, welche die Absolventinnen und Absolventen sowohl für eine Weiterqualifizierung vor allem im Rahmen eines facheinschlägigen Doktoratsstudiums als auch für eine Beschäftigung in beispielsweise folgenden Tätigkeitsbereichen befähigt und international konkurrenzfähig macht:
Alles, was du wissen musst, um in Österreich ein Master-Studium zu beginnen.
Die Zulassung zu einem Masterstudium setzt den Abschluss eines fachlich in Frage kommenden Bachelorstudiums oder Fachhochschul-Bachelorstudienganges oder eines anderen gleichwertigen Studiums an einer anerkannten in- oder ausländischen postsekundären Bildungseinrichtung voraus.
Fachlich in Frage kommend sind jedenfalls die Bachelorstudien Bauingenieurwesen und Infrastrukturmanagement, Elektrotechnik und Informationstechnik, Medieninformatik und Visual Computing, Medizinische Informatik, Software & Information Engineering, Technische Informatik, Maschinenbau, Technische Chemie, Technische Mathematik, Statistik und Wirtschaftsmathematik, Finanz- und Versicherungsmathematik, Technische Physik, Verfahrenstechnik, Geodäsie und Geoinformatik, Wirtschaftsinformatik, Wirtschaftsingenieurwesen - Maschinenbau an der Technischen Universität Wien.
Fachlich in Frage kommend sind auch andere absolvierte Studien, wenn sie an wissenschaftlicher Tiefe zumindest einem der zuvor angeführten Bachelorstudien vergleichbar sind. Insbesondere kommt ein Studium fachlich in Frage, wenn Kenntnisse, Fertigkeiten und Kompetenzen der naturwissenschaftlichen Fächer Mathematik, Physik, Chemie, Elektrotechnik und/oder Mechanik in Summe von mindestens 30 ECTS im ausgewogenen Ausmaß vorhanden sind.
Wenn die Gleichwertigkeit grundsätzlich gegeben ist und nur einzelne Ergänzungen auf die volle Gleichwertigkeit fehlen, können zur Erlangung der vollen Gleichwertigkeit alternative oder zusätzliche Lehrveranstaltungen und Prüfungen im Ausmaß von maximal 30 ECTS-Punkten vorgeschrieben werden, die im Laufe des Masterstudiums zu absolvieren sind. Sie können im Modul Freie Wahl im Ausmaß von max. 4.5 ECTS verwendet werden.
Personen, deren Muttersprache nicht Englisch ist, haben die Kenntnis der englischen Sprache nachzuweisen. Für einen erfolgreichen Studienfortgang werden Englischkenntnisse nach Referenzniveau B2 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen empfohlen.
Manche Wahllehrveranstaltungen sowie ergänzende Lehrveranstaltungen zur Erlangung der vollen Gleichwertigkeit des absolvierten Studiums können auf Deutsch angeboten werden. Daher werden Deutschkenntnisse nach Referenzniveau B1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen empfohlen.