Bachelorstudium
Alles, was du über das Unterrichten in Österreich wissen musst.
Zielsetzung des kunstpädagogischen Studiums Zeitgenössische Tanzpädagogik ist die Ausbildung von LehrerInnenpersönlichkeiten, die den Anforderungen zeitgemäßer, kreativer Tanzvermittlung auf hohem künstlerischen Niveau und in vielfältigen Berufsfeldern gerecht werden.
Die Studierenden werden in den Kernkompetenzen Pädagogik, Zeitgenössischer Tanz und Choreografie gleichermaßen ausgebildet.
Die ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung und die Förderung der sozialen Kompetenz sind zentrale Anliegen, um verantwortungsvolle und selbstreflektive tanzpädagogische Vermittlungstätigkeit bei den Studierenden zu etablieren.
Im Bereich Wissenschaft und Forschung sind insbesondere interdisziplinäre pädagogische Konzepte und die Entwicklung zeitgemäßer Vermittlungsformen tanzpädagogischer Inhalte von zentraler Bedeutung.
Dauer: 8 Semester
Die Studieneingangsphase erstreckt sich über die ersten beiden Semester und dient der Orientierung über Aufbau, Inhalt und Zielsetzung des achtsemestrigen Studiums. Das Bachelorstudium Zeitgenössische Tanzpädagogik gliedert sich in zwei Studienabschnitte:
1. Studienabschnitt / Grundlagen (Semester 1—4):
Im 1. Studienabschnitt ist die Etablierung von grundlegenden Kenntnissen und Fertigkeiten in den Zentralen künstlerischen Fächern (ZkF) und ergänzenden Lehrveranstaltungen (ELV) Zielsetzung. Am Ende des 4. Semester findet die Studienprüfung statt.
2. Studienabschnitt / Professionalisierung (Semester 5—8):
Im 2. Studienabschnitt hat die Vertiefung und Weiterentwicklung der Lehrinhalte sowie insbesondere die Erweiterung des persönlichen Potentials zentralen Stellenwert.
Praktika und Projektarbeiten unterstützen den Praxisbezug und den Übergang vom Studium ins Berufsleben.
Die individuelle Spezialisierung wird durch das Angebot von Wahlmodulen ermöglicht.
Das Studium wird mit der Bachelorprüfung im 8. Semester abgeschlossen. Damit verbunden ist die Lehrbefähigung für Tanzpädagogik.
Die Module ZKF 1 und ZKF 2 gliedern sich in drei gleichwertige Fachbereiche, die gemeinsam die Voraussetzungen für tanzpädagogische Vermittlungstätigkeit schaffen: Zeitgenössischer Tanz für Tanzpädagogen (nach der Tanztechnik von Rosalia Chladek und andere Zeitgenössische Techniken und Trainingsformen), Künstlerisches Gestalten (Improvisation, Interdisziplinäre Gestaltung, Choreografie) und Methodik/Didaktik im Unterricht mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Die ergänzenden Lehrveranstaltungen (ELV) sind in folgende Module gegliedert: Tanz, RhythmischMusikalische Fächer, Körperbewusstseinsmethoden, Pädagogische Grundlagen, Hospitation und Praktika, Theoretische Grundlagen, Wissenschaft und Forschung, Wahlpflichtmodule und Prüfungen. Die Vertiefung der tanzkünstlerischen, pädagogischen und organisatorischen Kompetenz wird durch Aufgabenstellungen, die selbständig zu erfüllen sind, in allen Lehrveranstaltungen (1.—8. Semester), unterstützt. Lehrpraktika mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen (1.—8. Semester) sowie Projektarbeiten (5.—8. Semester) dienen der praktischen Berufsvorbereitung. Im Rahmen der Wahlmodule wird die Möglichkeit zur individuellen Spezialisierung geboten (u.a. Tanzpädagogik für Instrumentalisten, Sänger und Schauspieler, Menschen der Generation 50+, Tanz in Schulen, Ballettunterricht mit Kindern und Jugendlichen, Menschen mit besonderen Bedürfnissen).
Die Mitwirkung bei Vorstellungen des Studienganges mit eigenen Kreationen ist fixer Bestandteil der Ausbildung.
Zeitgenössische Tanzpädagogen leisten mit den Mitteln der Tanzkunst wichtige gesellschaftspolitische, soziale und gesundheitsfördernde Beiträge in der Kinder-, Jugendlichen- und Erwachsenenbildung. AbsolventInnen der Ausbildung können einen fachlich fundierten und körpergerechten Unterricht eigenständig oder im Team, abgestimmt auf die jeweilige Alters- und Zielgruppe, entwickeln und vermitteln. Sie erkennen das Leistungsniveau und die sozialen Bedingungen in den jeweiligen Gruppen und legen großen Wert auf eine erfahrungsorientierte und nicht vornehmlich auf Imitation aufbauende Unterrichtsweise sowie auf individuelle Förderung. Weiters haben sie die Voraussetzungen für die Entwicklung, Durchführung und Leitung von interdisziplinären, kunstpädagogischen Projekten unter Berücksichtigung integrativer Aspekte.
Die vielfältigen beruflichen Anwendungsmöglichkeiten umfassen folgende Bereiche.
Berufsfeld Pädagogik/Vermittlung
1. Ausbildungen und Weiterbildung:
Unterrichtstätigkeit an Kunstuniversitäten, Pädagogischen Hochschulen, Sportuniversitäten und Fachhochschulen, Konservatorien, Tanzausbildungsinstitutionen sowie Ausbildungen für Bewegungsund Körpertherapien.
Unterrichtstätigkeit im Rahmen von Weiterbildungen für Lehrende und viele andere Berufsgruppen, die mit den Mitteln von Tanz und Bewegung arbeiten.
2. Unterricht für Kleinkinder, Kinder und Jugendliche:
Unterricht in Kindergärten, Musikschulen, öffentlichen und privaten Schulen, Tanzstudios, Kinderund Jugendlichenbetreuungseinrichtungen sowie in selbstorganisierten Arbeitsfeldern (z.B. Leitung von eigenen Tanzstudios). Für diese Altersgruppen werden u.a. Elementare Tanzerziehung, ElternKind-Tanz, Kreativer Kindertanz, Zeitgenössischer Tanz, Bewegungstheater, Ballett, Akrobatik sowie Planung und Durchführung von Projekte an Schulen (Tanz in Schulen) angeboten.
3. Unterricht für Erwachsene: Unterricht in Tanzstudios, Sommerakademien, Freizeiteinrichtungen, Betreuungseinrichtungen für Seniorinnen sowie in selbstorganisierten Arbeitsfeldern (z.B. Leitung von eigenen Tanzstudios). Für diese Altersgruppen werden u.a. folgende Unterrichtsformen angeboten: Körperbildung und Körpererfahrung, Tanztraining, Moderner/Zeitgenössischer Tanz, Improvisation und Tanztheater. Ein weiterer Anwendungsbereich ist Tanztraining und Körperbildung für Tanzkompanien sowie an Schauspiel- und Opernhäusern.
Berufsfeld Tanz und Choreografie
AbsolventInnen des Studiengangs Zeitgenössische Tanzpädagogik sind in zahlreichen Tanzkompanien, Tanztheaterensembles und Freien Gruppen engagiert bzw. leiten solche selbst. Sie arbeiten sowohl solistisch als auch im Kollektiv und entwickeln unterschiedliche künstlerische Formate im Bereich des zeitgenössischen Tanzes.
Berufsfeld Tanz- und Kulturmanagement
AbsolventInnen des Studiengangs Zeitgenössische Tanzpädagogik arbeiten auch in den Bereichen Produktionsleitung und Tanzmanagement.
Alles, was du wissen musst, um in Österreich ein Bachelor-Studium zu beginnen.
Altersgrenzen
Mindestalter: 18 Jahre
Höchstalter: 25 Jahre
Zulassungsprüfung
Die Zulassungsprüfung erfolgt in mehreren Abschnitten, wobei das Bestehen des vorangegangenen Abschnittes zur Teilnahme am nächsten Abschnitt berechtigt. Die Zulassungsprüfung dient der Überprüfung der Eignung der Studienplatz-AnwärterInnen in den Bereichen körperliche Eignung (intakte Muskel- und Gelenksfunktion, gesunder Herz-/Kreislaufapparat — dies muss auch durch ein ärztliches Attest im Vorhinein nachgewiesen werden!), tänzerische Vorbildung und Eignung, rhythmisch-musikalische Eignung, physische und psychische Belastbarkeit als auch die Eignung zum Lehrberuf.
Körperliche und tänzerische Eignung
Prüfung der körperlichen und tänzerischen Voraussetzungen, der körperlichen Koordination, der physischen Belastbarkeit sowie der tänzerischen Vorbildung
Künstlerische Eignung
Prüfung der kreativen Voraussetzungen (Improvisationsaufgaben, Musikinterpretation), der sozialen Kompetenz (Arbeit mit und in der Gruppe), der psychischen Voraussetzungen (Umgang mit Stress-Situationen und Leistungsdruck) und der pädagogischen Eignung (Reflexionsfähigkeit)
Rhythmisch-musikalische Eignung
Rhythmusimitation zu viertaktiger Form, rhythmische Frage-/Antwort-Aufgaben, Bewegungsmuster zu achttaktiger Form entwickeln, Koordinationsaufgaben im Bereich Bewegung und Rhythmus, Intervalle nachsingen, vom Klavier vorgegebene Melodie zu Ende singen.
Gehörtest, Erkennen von Taktarten, rhythmisches und melodisches Musikdiktat, musikalische Grundbegriffe.
Eignungsgespräch
Die KandidatInnen werden in einem Gespräch mit der Prüfungskommission auf ihre Eignung für den künstlerischen Lehrberuf geprüft. Eine/ein PsychologIn mit beratender Funktion kann zugezogen werden.
Schlussrunde
Prüfungsaufgaben aus den Bereichen der 1.—3. Teilprüfungen (wird in der Gruppe abgehalten, jede/r KandidatIn präsentiert sich in einer ca. 10-minütigen tänzerisch-choreografischen Vermittlungssituation mit der Gruppe [freie Themenwahl, vorbereitete Aufgabe])
Nachweis der Deutschkenntnisse:
StudienbewerberInnen mit nicht-deutscher Muttersprache müssen nach bestandener Zulassungsprüfung ihre Deutschkenntnisse der Stufe A2/B1 (nach europäischem Referenzrahmen) vor der Zulassung zum Studium im Studienreferat nachweisen. Nähere Informationen dazu finden Sie im „Infoblatt Deutschkenntnisse“.