Das Studium bietet eine vielfältige und umfassende Ingenieursausbildung als Basis für breitgefächerte Einsetzbarkeit. “Umweltingenieur*innen” sind die für umweltgerechte Technik Verantwortlichen sowie kompetente Berater*innen in allen Umweltfragen.
Die Entwicklungen der letzten Jahre zeigen, dass durch umweltgerechte Produktgestaltung und effiziente Produktionsprozesse bereits ein hohes Maß an Umweltschutz erreicht werden kann. Schadstoffemissionen und Abfälle in der Industrie werden dadurch vermieden bzw. vermindert. Dazu bedarf es an Kreativität, ganzheitlichem Denken und Ingenieurwissen, um von vornherein Prozesse unter umweltfreundlichen aber selbstverständlich auch wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu konzipieren.
Aufgrund der steigenden gesetzlichen, ökologischen und ökonomischen Anforderungen sind heute mehr denn je technische Lösungen auf dem Gebiet der Umwelttechnik gesucht. Technische Lösungen für weitere Reduktionen der Emissionen, für effiziente Nutzung erneuerbarer und nicht-erneuerbarer Ressourcen, für Recycling, Abfallvermeidung, Landnutzung und vieles mehr. Um effektiv Umweltschutz betreiben zu können, muss der umwelttechnische Grundgedanke 'Vermeidung, Verminderung und Verwertung' ausgehend von der Industrie ('industrieller Umweltschutz') bis hin zu jedem Einzelnen in unserer Gesellschaft umgesetzt werden.
Moderne Umwelttechnik muss immer tiefer in das Verständnis der stoffspezifischen Zusammenhänge eindringen und gleichzeitig versuchen, Prozesse und ihre Auswirkungen auf Mensch und Umwelt umfassend zu betrachten.
Mit der Umwandlung des bestehenden Diplomstudiums „Industrieller Umweltschutz, Entsorgungstechnik und Recycling“ in das Bachelorstudium und das darauf aufbauende Masterstudium wird zum einen einer Neustrukturierung der Ausbildung im Hinblick auf die Entwicklungen im industriellen Umfeld Rechnung getragen. Zum anderen erfolgt mit der Umwandlung des bestehenden Diplomstudiums eine Anpassung an das international übliche dreistufige Ausbildungsmodell an Universitäten. Insgesamt wird diese Umwandlung die Konkurrenzfähigkeit unserer Absolvent*innen verbessern, da sie mit dem Bachelor- und Masterstudium international vergleichbare Abschlüsse aufweisen.
Die Entwicklung der letzen Jahre hat gezeigt, dass immer mehr Absolvent*innen neben den eigentlichen Branchen der Umwelt- und Entsorgungstechnik Arbeit in der Versorgungstechnik wie z.B. Wasser-, Energie- und Rohstoffversorgung und im Umwelt, Qualität-, und Energiemanagement finden. Dieser Trend begründet sich darin, dass der industrielle Umweltschutz anfangs primär bestrebt war, entstandene Emissionen und Abfälle durch geeignete Behandlungsverfahren möglichst umweltschonend abzulagern. Der moderne industrielle Umweltschutz versucht hingegen Emissionen und Abfälle zu vermeiden oder wenn nicht vermeidbar zu vermindern. Um Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen setzen zu können, bedarf es an Ingenieurwissen in Bezug auf die stoffliche und energetische Versorgungstechnik von Rohstoffen und Energien sowie über deren effizienten und effektiven Einsatz in Produktionsprozessen (z.B. Cleaner Production). Neben technischem Wissen müssen Ingenieurinnen und Ingenieure heutzutage auch Grundkenntnisse über betriebliche Managementsysteme wie z.B. Umwelt- und Qualitätsmanagement haben.
Die Berufsfelder der Absolvent*innen des Bachelor- und Masterstudiums „Industrieller Umweltschutz, Entsorgungstechnik und Recycling“ finden sich in allen Bereichen entlang der Wertschöpfungskette. Dabei zeigt die Entwicklung der jüngeren Vergangenheit, dass das Interesse an Absolventinnen und Absolventen mit fundierten technisch/naturwissenschaftlichen Grundlagenkenntnissen und der Fähigkeit bereichsübergreifende Zusammenhänge zu erkennen und darauf aufbauend integrative Problemlösungen herbeizuführen, stark ansteigend ist. Dieser Entwicklung wird mit dem Bachelor- und Masterstudium verstärkt Rechnung getragen.
Bachelorstudium: 7 Semester, davon 4 Semester effiziente Ausbildung in naturwissenschaftlichen und in fachbezogenen Fächern und 3 Semester Vertiefung: Fachausbildung in Verfahrenstechnik oder Fachausbildung in Ver- und Entsorgungstechnik.
Masterstudium: 3 Semester, davon 2 Semester spezielle vertiefende Ausbildung + 1 Semester für die Masterarbeit.
Folgende Wahlfachblöcke werden angeboten (2 davon sind verpflichtend): Recycling-Technologie, Anlagentechnik/Projektierung, Altlasten, Automation, Angewandte Betriebswirtschaftslehre, Industrieanlagen, Energetische Versorgungstechnik, Stoffliche Versorgungstechnik, Modellierung der Infrastruktur- und Abfallwirtschaft, Simulation in der Verfahrenstechnik.
Wenn du Interesse an natürlichen und technischen Vorgängen hast, neugierig bist, wie technische Prozesse funktionieren und mithelfen willst, Umweltprobleme zu lösen, dann erfüllst du schon die wichtigsten Voraussetzungen. Gleichzeitig solltest du auch in der Lage sein, dein erarbeitetes Detailwissen fachübergreifend zu nutzen und zu kombinieren. Wenn du dann noch Kreativität zur Lösung komplexer Probleme bzw. Fragestellungen und ein bisschen handwerkliches Geschick für Labor und Technikum mitbringst, ist das Studium der Industriellen Umweltschutz- und Verfahrenstechnik genau das richtige für dich.
Unsere Absolvent*innen sind sowohl in entsprechenden verfahrens- und umwelttechnischen Branchen als auch in vielen branchenunspezifischen Bereichen aufgrund der breitgefächerten Ingenieursausbildung tätig. Mögliche Bereiche sind z.B.: Anlagenbau, Verfahrensentwicklung, Prozessoptimierung, Simulation von Prozessen, Betriebsleitung, Geschäftsführung, Projektleitung, Leitung Qualitätswesen und Umweltmanagement, Leitung der Forschung und Entwicklung, Selbstständige im In- und Ausland, Umweltfachleute, Gutachter*innen, Öffentlicher Dienst.
Verfahrenstechnik, Umwelttechnik, Consulting und Engineering, Forschung und Entwicklung, Anlagenbau, Umweltmanagement, Produktion, Qualitäts- und Sicherheitsmanagement, Maschinenbau, Abfallbehandlung, Energiewirtschaft, Lehre, Bildung, Vertrieb, Öffentlichkeitsarbeit, Deponietechnik, Altlastensanierung, Chemische Industrie, Mineralölindustrie, Eisen und Stahl.
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