Wie alt die Zebrafink-"Oma" bei der Aufzucht ihrer Kinder war, das beeinflusst auch die Lebenserwartung der Enkel. Je älter die Großmutter, desto kürzer sind die schützenden Endkappen (Telomere) an den Erbgutträgern (Chromosomen) der zweiten Generation, was mit höherem Alter in Zusammenhang gebracht wird, zeigt eine Studie unter Leitung der Veterinärmedizinischen Universität (Vetmeduni) Wien. Das deutet auf eine verkürzte Lebenserwartung hin.
Wenn Tiere altern, verkürzen sich ihre Telomere. Das höhere Alter der Mütter wird wiederum mit einer kürzeren Telomerlänge der Nachkommen schon zum Zeitpunkt des Flüggewerdens in Verbindung gebracht. Nicht bekannt war den Angaben zufolge, ob eine solche Telomerverkürzung auch auf die Enkel-Generation durchschlägt.
Wie die im Fachblatt "Ecology Letters" veröffentlichte Studie zeigt, ist der Effekt kürzerer Telomere, die bei den Kindern älterer Mütter nachgewiesen wurden, auch bei deren Kinder nachweisbar. Konkret waren es 43 Prozent weniger im Vergleich zu Enkel, deren "Omas" bei der Aufzucht jung waren. Und das obwohl die Mütter der zweiten Generation jung waren, was deren Einfluss auf das Ergebnis ausschließe.
"Kürzere Telomere zum Zeitpunkt des Flüggewerdens sind bei Zebrafinken mit einer verkürzten Lebensspanne verbunden", erklärte Erstautorin Valeria Marasco vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie (FIWI) in einer Aussendung. Zu klären gelte es, ob sich die Auswirkungen des Alters der Großmutter verstärken würden, wenn das Alter der Mutter ebenfalls hoch sei.
Service: https://doi.org/10.1111/ele.70043
APA/red Foto: APA/APA/Planck-Institut/Brandl/Felix Brandl / Max-Planck-Instit