In intensiv bewirtschafteten Landschaften werden Blütenpflanzen weniger oft von Bestäubern besucht. Dies kann Folgen für Artenvielfalt, Bestäubung und Ertrag von landwirtschaftlichen Kulturen haben, wie eine neue Studie zeigt. Steigt der Anteil an Ackerkulturen in einer Landschaft von 30 auf 80 Prozent, gehen 20 Prozent der Arten von bestäubenden Insekten verloren, wie das Schweizer Bundeskompetenzzentrum für landwirtschaftliche Forschung Agroscope mitteilte.
Das hat zur Folge, dass auch die Anzahl an Pflanzen-Bestäuber-Interaktionen abnimmt. Um dies herauszufinden hatten die Agroscope-Forschenden Landschaften in Deutschland, Frankreich und der Schweiz untersucht. Insgesamt flossen in die Studie in der Fachzeitschrift "Diversity and Distributions" Daten von über 60 Arten von Schwebefliegen, 190 Bienenarten und 380 Blütenpflanzen mit ein.
Generalisten blieben übrig
Der Rückgang der Blüten-Insekten-Interaktionen wurde laut Agroscope teilweise durch die häufigsten fünf Prozent der Arten aufgefangen. Dabei handelte es sich laut der Studie insbesondere um sogenannte Generalisten. Das sind Arten, die nicht auf eine spezifische Pflanze angewiesen sind, sondern eine breite Palette an Pflanzen besuchen. Dazu gehörten etwa Honigbienen und Hummeln.
Diese Arten waren laut der Studie von einer Veränderung der Landschaft weniger betroffen. Dennoch wurden Blütenpflanzen in landwirtschaftlich stark genutzten Landschaften insgesamt weniger oft von Bestäuberinsekten besucht.
Die meisten Wild- und viele Nutzpflanzen seien auf die Bestäubungsleistung von Insekten angewiesen. Deshalb sei es wichtig, dass die Bestäubungssysteme, die auf einem komplexen Zusammenspiel zwischen Bestäuberinsekten und Pflanzen beruhen, leistungsfähig und widerstandsfähig bleiben, betonte Agroscope. Zu möglichen Maßnahmen gehören laut Agroscope beispielsweise Biodiversitätsförderflächen.
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