Kärntner Landeskonservatorium soll Privatuniversität werden

26. Januar 2018 - 12:06

Das Land Kärnten steht knapp davor, neben der Alpen-Adria-Universität (AAU) eine zweite Universität zu bekommen. Das Konservatorium in Klagenfurt soll zur Gustav-Mahler-Privatuniversität werden. Das Einreichdossier für die Akkreditierung ist fertig, wie Konservatoriums-Direktor Roland Streiner und Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) vor Journalisten bekannt gaben.

Einreichdossier für die Akkreditierung fertig
Einreichdossier für die Akkreditierung fertig

Der Antrag umfasst nicht weniger als 482 Seiten - wird er positiv erledigt, könnten die derzeit 400 Studierenden am Konservatorium einen akademischen Abschluss machen, ohne die Bildungseinrichtung wechseln zu müssen. Laut Streiner ist derzeit ein Wechsel in ein universitäres Studium sehr kompliziert und aufwendig. Derzeit würde fast die Hälfte der Studierenden in andere Bundesländer wechseln, sagte Kaiser, diese Abwanderung würde durch die Aufwertung des Konservatoriums zur Universität gestoppt.

Die Voraussetzungen seien vorhanden, der finanzielle Mehraufwand zum derzeitigen Volumen liege bei sechs Prozent, sagte Kaiser. Dies sei trotz Spardrucks in den öffentlichen Budgets verkraftbar. Und rasch soll es auch gehen: "Unter der Voraussetzung, dass die Akkreditierung erfolgreich ist, wird der Studienbetrieb im Wintersemester 2019/2020 beginnen, und bereits 2020 könnten wir die ersten Absolventen haben." Anrechnungsmöglichkeiten für die Studierenden würden erarbeitet. Neben dem klassischen Studium im Sinne des Studierens eines Instruments bis zur Perfektion wird auch Musikpädagogik angeboten werden, und zwar als Bachelor- und Masterstudium.

Forschungsabteilung würde eingerichtet

Am Konservatorium sind derzeit 63 Lehrer tätig, dazu kommen zwölf Mitarbeiter im Verwaltungsbereich. Mit dem Upgrade zur Uni wäre auch die Einrichtung einer Forschungsabteilung verbunden, die Zahl der Mitarbeiter würde auf etwa 84 steigen, sagte Streiner. Platz sei im Konzerthaus ausreichend vorhanden, einige organisatorische und technische Maßnahmen wären aber notwendig. Wie bereits jetzt wird das Studium etwas kosten, die Studiengebühren werden laut Streiner bei 400 Euro pro Semester liegen. Als Rektor soll Streiner fungieren - laut Kaiser wurde im Gesetzestext formuliert, dass die Person, die das Konservatorium am Tag vor Inkrafttreten des Gesetzes leite, für eine Periode als Rektor bestellt werde.

Mit der Umwandlung des landeseigenen Konservatoriums in eine Privatuniversität liegt Kärnten durchaus im Trend: In Oberösterreich und Wien wurde dieser Schritt bereits gesetzt.

(APA/red, Foto: APA/Christine Haas)

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