Wiener Vorlesungen: Neue Locations, weniger Veranstaltungen

9. Januar 2018 - 13:25

Die Veranstaltungsreihe "Wiener Vorlesungen" hat mit Daniel Löcker seit Anfang November einen neuen Leiter. Er hat nun sein Konzept präsentiert. Löcker, der auch Wissenschaftsreferent der Stadt Wien ist, will die Wissensvermittlung stärker an ungewöhnlichen Locations wie dem Riesenrad stattfinden lassen. Die Zahl der Veranstaltungen wird allerdings deutlich reduziert.

Auftakt mit Heinz Fischer zu "Demokratie in Österreich"
Auftakt mit Heinz Fischer zu "Demokratie in Österreich"

Man werde weiterhin im Rathaus Vorlesungen organisieren, gleichzeitig aber stärker an "unerwartete Orte" in die Bezirke gehen, kündigte der Neo-Organisator in der Bürgermeister-Pressekonferenz an. Als Beispiele nannte er neben dem Riesenrad etwa Heurigenlokale oder die Brunnenpassage in Ottakring.

Jährlich 12 bis 15 Veranstaltungen angepeilt

Die Anzahl der Veranstaltungen wird allerdings merkbar reduziert. Laut Löcker gab es 2016 35 Events: "Das werden wir nicht ganz schaffen. Wir versuchen, uns auf jährlich zwölf bis 15 einzupendeln." Dafür gibt es ab sofort ein Jahresthema, das gewissermaßen den inhaltlichen Rahmen vorgibt. Heuer ist dies das Gedenkjahr 1918 bzw. 100 Jahre Republik. Der Auftakt dazu erfolgt am Donnerstag, 19.00 Uhr, im Festsaal des Rathauses. Unter dem Titel "Demokratie in Österreich" werden Ex-Bundespräsident Heinz Fischer und der polnische Historiker Jan M. Piskorski unter der Leitung von Ö1-Moderatorin Renata Schmidtkunz zum Gespräch geladen.

Am Programm des ersten Halbjahres 2018 stehen außerdem beispielsweise ein Auftritt des französischen Philosophen Bernard-Henri Levy (18. Februar) anlässlich der Eröffnung der Interationalen Konferenz gegen Antisemitismus, eine Veranstaltung zum Thema Zivilcourage in der Brunnenpassage (19. April) oder zu Journalismus über Flucht und Vertreibung (3. Mai).

Origineller und jünger

Löcker will zudem auf "lustig oder originell anmutende" Formate setzen - etwa am 16. Juni, wenn Wissenschaft nicht nur in Wort, sondern auch in Ton vermitteln wird. Ein Vortrag zur Gestaltung von Natur in der Stadt wird dabei vom Chor der Universität für Bodenkultur umrahmt.

Die Wiener Vorlesungen sollen außerdem jünger werden - und zwar nicht nur, was das Publikum betrifft. Im Zuge einer ab Herbst geplanten Reihe in Kooperation mit dem Radiokulturhaus sollen junge Talente vor den Vorhang gebeten werden.

Löcker löste mit Anfang November den bisherigen Leiter der Vortragsreihe, Hubert Christian Ehalt, ab. Er verabschiedete sich nach 30-jähriger Leitung und 1.500 Veranstaltungen in die Pension. Wissenschaftsstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) freute sich heute über die Fortsetzung des Projekts unter neuer Leitung. Denn Wissen vermehre sich durch Teilung - und das sei wichtig für die Demokratie.

(APA/red, Foto: APA/APA (Fohringer))

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