Hormontherapie zur Krankheitsprävention nach Menopause nicht sinnvoll

13. Dezember 2017 - 12:10

Eine neue Auswertung von alten Studiendaten durch ein internationales Wissenschafterteam mit österreichischer Beteiligung spricht offenbar gegen die Verwendung von Hormonpräparaten bei Frauen nach der Menopause zur Verhinderung von chronischen Erkrankungen. In der Behandlung von schweren Wechselbeschwerden kann die Hormonsubstitution allerdings sinnvoll sein.

Zur Behandlung von Wechselsymptomen durchaus sinnvoll
Zur Behandlung von Wechselsymptomen durchaus sinnvoll

"Die United States Preventive Services Task Force spricht sich mit einer starken Empfehlung gegen den Einsatz von Hormontherapie zur Prävention von chronischen Erkrankungen bei Frauen in den Wechseljahren nach der letzten Regelblutung (Postmenopause) aus. Die Empfehlung beruht auf einem Evidenzreport des Research Triangle Institute International unter Leitung von Gerald Gartlehner, Donau-Universität Krems. Der Report basiert auf 18 Studien mit Daten von mehr als 40.000 Frauen. Empfehlung und Studie wurden am 12. Dezember im Journal of the American Medical Association, kurz JAMA, veröffentlicht", hieß es in einer Aussendung. Als Erstautor scheint der österreichische Experte auf.

Demnach überwiegen die Risiken einer präventiven Hormontherapie zur Verringerung des Risikos für Diabetes, koronaren Herzkrankheiten oder Osteoporose den möglichen Nutzen. Die Risiken bestünden im Brustkrebs-, Schlaganfall- und Thrombose- und Inkontinenzrisiko. Diese Empfehlung beziehe sich jedoch nicht auf die Therapie von Wechselbeschwerden.

Gartlehner wurde in der Aussendung so zitiert: "Hormontherapie bei Frauen in den Wechseljahren hat gesundheitliche Vor- und Nachteile. Zur Behandlung von Wechselsymptomen kann Hormontherapie zwar durchaus sinnvoll sein, zur Prävention von Erkrankungen sollte Hormontherapie aber nicht eingesetzt werden, da überwiegen sicherlich die gesundheitlichen Nachteile." Bei Metaanalysen werden bereits vorhandene Studien zusammengefasst und erneut analysiert. Dadurch entsteht eine größere Datenmenge, was signifikante Aussagen erleichtern soll.

(APA/red, Foto: APA/APA (dpa))

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