"Goldenes Brett vorm Kopf" für den "König von Deutschland"

23. November 2017 - 22:40

Dem selbsternannten "König von Deutschland" und Proponenten der "Reichsbürgerbewegung", Peter Fitzek, wurde Donnerstagabend bei Veranstaltungen in Wien und Hamburg das "Goldene Brett vorm Kopf 2017" verliehen. Der Satirepreis für den "größten antiwissenschaftlichen Unfug des Jahres" wird von der Vereinigung GWUP (Gesellschaft zur Wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften) vergeben.

Der "Gewinner" bei einem Gerichtstermin im März 2017
Der "Gewinner" bei einem Gerichtstermin im März 2017

Fitzek wurde als Führungsperson der sogenannten Reichsbürgerbewegung bekannt, die die Existenz der Bundesrepublik Deutschland leugnet. Er rief das "Königreich Deutschland" aus und ließ sich selbst zum "König von Deutschland" krönen. Fitzek handelte aber auch mit Esoterikprodukten und bot in seinem "Lichtzentrum Wittenberg" Seminare über zahlreiche esoterische Themen an.

Braun-germanische Esoterik

Für die Skeptiker-Vereinigung GWUP zeigt Fitzek, "wie eng scheinbar unterschiedliche Bereiche der Esoterik miteinander verwoben sind: Klassische Esoterik (von Feinstofflichkeit bis zu fernöstlich geprägtem New-Age-Denken) verschwimmt hier mit braun-germanischem Gedankengut von Ryke Geerd Hamer (er gewann 2016 das Goldene Brett vorm Kopf) und obskuren politischen Verschwörungstheorien". Menschen, die in dieses Gedankengeflecht geraten, könnten sich so in einem gefährlichen Netz aus irrigen Vorstellungen verfangen.

Ein Preis für das Lebenswerk wurde an Cornelia Bajic stellvertretend für den Deutschen Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) vergeben. Dieser Verein sei maßgeblich dafür mitverantwortlich, dass die Homöopathie im deutschen Sprachraum nach wie vor eine Verbreitung und ein Ansehen genieße, das sie aus wissenschaftlicher Sicht nicht verdient habe, betont man seitens der GWUP.

Neben Fitzek hatten es auch der britische Arzt und Impfgegner Andrew Wakefield sowie der österreichische Mediziner und "Hormonpapst" Johannes Huber ins Finale für das "Goldene Brett" geschafft. Die Finalisten wurden von einer Jury aus Hunderten online eingereichten Vorschlägen ausgewählt.

(APA/red, Foto: APA/APA (dpa))

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