Fachhochschulen wachsen im MINT-Bereich um 450 Studienplätze

10. Oktober 2017 - 12:40

Insgesamt 450 neue Studienplätze in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) stehen an den Fachhochschulen (FH) ab dem Studienjahr 2018/19 zur Verfügung. Laut Wissenschaftsminister Harald Mahrer (ÖVP) warten auf die Absolventen in diesen Sparten auch angesichts der fortschreitenden Digitalisierung "goldene Jobs", sagte er kürzlich in Wien.

Studierende an Fachhochschulen
Studierende an Fachhochschulen

Der Minister ging sogar davon aus, dass es für viele der neuen Absolventen quasi eine "Jobgarantie" gebe, sagte er bei der Präsentation der Ausbaupläne an der FH Technikum Wien. Dabei handelt es sich um die erste Tranche von insgesamt 5.000 neuen Studienplätzen, die mit den für den Fachhochschulausbau gewidmeten 100 Mio. Euro aus der Bankenabgabe entstehen sollen. Zum Vergleich: An österreichischen FH studieren im aktuellen Wintersemester etwas mehr als 50.000 Menschen.

Im Herbst 2018 werden dann 329 Plätze in Bachelor- und 121 in Masterstudiengängen neu eingerichtet. Im Zuge dessen werden ganze 16 neue Studiengänge aus der Taufe gehoben.

Fünf neue Studiengänge an FH Oberösterreich

Gleich fünf neue Studiengänge entstehen an der FH Oberösterreich: In "Applied Technologies for Medical Diagnostics", "Automotive Computing", "Electrical Engineering", "Physical Internet Management" und "Robotic Systems Engineering" stehen insgesamt 83 - und damit österreichweit die meisten - neuen Plätze zur Verfügung. Mit 55 zusätzlichen Studenten beginnt die FH Wr. Neustadt das nächste Studienjahr. Neben den 30 Studenten im neuen Fach "Robotik" wird am Standort Wieselburg der Studiengang "Agrartechnologie" (25 Plätze) eingerichtet. Drittgrößter Profiteur des Ausbaus wird die FH Technikum Wien selbst mit 50 zusätzlichen Plätzen in "Informatik/Computer Science" sein.

Die restlichen Plätze verteilen sich auf das Management Center Innsbruck - MCI (40), die steirischen FH Joanneum (36) sowie die FH Campus 02 (35). Je 30 zusätzliche Studenten werden an der FH Krems und der FH Vorarlberg anfangen. An der FH Campus Wien kommen 26 neue Plätze dazu, an der FH St. Pölten und der FH Kufstein sind es je 25. Die FH Salzburg startet den Studiengang "Human Computer Interaction" mit 15 Studenten.

Anhand dieses Titels lasse sich laut Mahrer eine zentrale Herausforderung für die Arbeitswelt der Zukunft ablesen. Viele Jobs seien nämlich zunehmend von der Interaktion von Mensch und Maschine geprägt. Mahrer betonte angesichts von Schätzungen, die in diesem Zusammenhang alleine in Österreich in den kommenden fünf bis sieben Jahren rund 8.000 bis 10.000 neue Arbeitsplätze prognostizieren, dass es sich bei dem Ausbau der einschlägigen Bildungsangebote lediglich um einen ersten Schritt handle.

"Entwicklungen vorwegnehmen"

In der Wirtschaft und damit auch am Arbeitsmarkt "passiert derzeit wirklich grundlegend etwas Neues", konstatierte auch der Rektor der FH Technikum, Fritz Schmöllebeck. Die Aufgabe von Hochschulen sei es auch, solche Entwicklungen gewissermaßen vorwegzunehmen. "Der Sprit dafür sind die Studienplätze", sagte Schmöllebeck.

Gut ausgebildete junge Menschen könnten laut Mahrer aus mehreren Ebenen des Bildungssystems in die neuen Bereiche einsteigen. Etwa die Hälfte dieser Jobs würde voraussichtlich mit Absolventen einer einschlägigen Lehre besetzt werden. Die andere Hälfte entfalle vermutlich zu gleichen Teilen auf FH- und Universitätsabsolventen. Während die FH in ihrer Ausbildung schon sehr praxisnahe arbeiten würden, kann sich der Minister im Bereich von Universitätsstudien eine Art Aufbaulehrgänge im Umfang von einem Jahr vorstellen, in denen sich etwa interessierte Medizinstudenten den mittlerweile unumgänglichen digitalen Technologien widmen können.

(APA/red, Foto: APA/APA (Hirsch))

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