Das südsteirische Römermuseum Flavia Solva wurde nun nach einer Umgestaltung wiedereröffnet: Um das Leben in der "ersten Hauptstadt der Steiermark" besser zu vermitteln, wurde die Ausstellung erweitert, wie Karl Peitler, Abteilungsleiter für Archäologie und Münzkabinett des Universalmuseums Joanneum, der APA schilderte. Zu sehen sind auch die jüngsten Funde von römischen Brandgräbern.
Die einstige Römerstadt Flavia Solva im südsteirischen Wagna im Bezirk Leibnitz gelegen, gilt als der bedeutendste römerzeitliche Fundplatz der Steiermark. Rund 10.000 Menschen lebten hier, nachdem Kaiser Vespasian der Siedlung um 70 nach Christus das Stadtrecht verlieh. Die Überreste aus dieser Zeit sind im Freilichtmuseum bei freiem Eintritt zu besichtigen.
Wechselnde Exponate
In einer umgehbaren Vitrine wurde die bisherige Dauerausstellung um etliche sich wechselnde Exponate im "Schaufenster in die Römerzeit" ergänzt. "Neue Funde und Forschungsergebnisse rund um Flavia Solva finden hier Platz", sagte Peitler. Insgesamt wollte man die archäologische Stätte "attraktiver und lebendiger" machen.
Die Gesamtkosten für den jüngsten Umbau und Restaurierung beliefen sich auf 90.000 Euro und wurden vom Universalmuseum Joanneum, dem Land Steiermark und einer Supermarktkette getragen. Letztere ist im wahrsten Sinne des Wortes mehr oder minder zufällig zum Projekt gekommen: Bei Bauarbeiten zu einer neuen Filiale in Wagna wurden Ende vergangenen Jahres Reste von Brandgräbern aus dem 2. Jahrhundert nach Christus gefunden. Diese Relikte sowie eine Geldspende zur Restaurierung und Konservierung der Fundstücke wurden dem Universalmuseum Joanneum übergeben.
Das Universalmuseum Joanneum ist seit nunmehr 140 Jahren in Flavia Solva präsent. Begonnen haben die Aktivitäten im März 1877, als der damalige Leiter des Münz- und Antikenkabinetts des Joanneums, Friedrich Pichler, bei archäologischen Ausgrabungen in Wagna gleich mehrere spektakuläre Funde tätigte.
Service: https://www.museum-joanneum.at/flavia-solva
(APA/red, Foto: APA/Universalmuseum Joanneum/Peitler)