Energiesparpotenziale von steirischer Stadt aus Luft erhoben

22. Mai 2017 - 12:10

Wärmebildkameras machen sichtbar, ob und wo genau ein Gebäude Wärme verliert. Im oststeirischen Gleisdorf wurde mithilfe von u.a. Infrarotthermografie ein ganzer Stadtteil thermisch analysiert. Das entstandene 3D-Modell zeige nun deutlich, wo die energetisch kritischen Areale der Stadt liegen, teilte die Siemens AG Österreich mit.

Von Heißluftballons aus Luftbilder des Stadtviertels erstellt
Von Heißluftballons aus Luftbilder des Stadtviertels erstellt

Die neue Technologie zur weiträumigen Erfassung von Energieverlusten wurde von Siemens-Forschern in Graz gemeinsam mit dem Austrian Institute of Technology (AIT) und der Gleisdorfer AEE INTEC (Institut für Nachhaltige Technologien) entwickelt. Zuerst wurden von Heißluftballons aus, die mit Farb-, Wärmebild- und Infrarotkameras ausgestattet waren, Luftbilder des Stadtviertels erstellt. "Mit einer Bildbearbeitungssoftware, die wir in Österreich entwickelt haben, wurde daraus anschließend ein 3-D-Modell abgeleitet, das wir mit Thermalaufnahmen überlagert haben", erklärte Projektleiterin Claudia Windisch von der Siemens-Forschungsgruppe Active Vision Technologies.

Einsatz von Drohnen

Diese thermische Grobanalyse habe bereits deutlich zeigen können, wo die energetisch kritischen Areale des Stadtteils liegen. Um ein besseres Bild von den Ursachen für die Wärmeabstrahlungen an diesen "Hotspots" zu erhalten, kamen an den betroffenen Gebäuden und Komplexen auch noch technisch hochausgestattete Drohnen zum Zug. Mit einer Begehung der Areale, der Befragung der Gebäudeeigentümer sowie Informationen aus bestehenden Energieausweisen wurde die Datenerhebung vervollständigt.

Die Gebäudeeigentümer erhielten im Anschluss konkrete Vorschläge für thermische Sanierungsmaßnahmen der Gebäudehülle und mögliche Umstellungen der Heizmethoden. Dabei sei wiederum eine Software eingesetzt worden, die Effekte von verschiedenen Optimierungsschritten und baulichen Maßnahmen simulieren kann. "Das Tool schlägt effiziente Sanierungsmaßnahmen vor und schätzt die damit verbundene Emissionsreduktion sowie die zu erwarteten Kosten ab", erläuterte Klaus Steinnocher vom AIT.

Karl Höfler von der AEE INTEC hob die stadtplanerische Bedeutung des Ansatzes, schlecht wärmegedämmte Gebäude im Verbund zu identifizieren, hervor: "Durch die Daten der Luftaufnahmen können wir den energetischen Zustand eines ganzen Stadtareals und damit verbundene Zusammenhänge erkennen. Zum Beispiel in welchen Bereichen durch Hausbrand verstärkt Feinstaub erzeugt wird. Stadtverantwortliche erhalten dadurch eine Entscheidungshilfe für die Raum- und Energieplanung. Sie können ableiten, in welchen Gebieten beispielsweise künftig Fernwärmeanschlüsse gelegt werden sollen."

Die Ergebnisse des von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützten Projektes wurden an die Stadtwerke Gleisdorf und beteiligte Gebäudeeigentümer übergeben. Die erprobten Methoden seien auf andere Städte übertragbar, wurden vonseiten der Siemens AG Österreich betont.

(APA/red, Foto: APA/Siemens AG)

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