ÖH-Wahl: VSStÖ lässt Koalition noch offen, GRAS will analysieren

19. Mai 2017 - 9:04

Über ein "großartiges Ergebnis" freute sich die Spitzenkandidatin des Verbandes Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ), Hannah Lutz, nach der ÖH-Wahl gegenüber der APA. Das Plus von vier Mandaten wertete sie als "sehr direkten Auftrag", wieder in der Exekutive mitzuwirken. Ob das wieder im Rahmen der bisherigen Konstellation passiert, lasse sich aber erst in den nächsten Wochen sagen.

Eine gewisse Präferenz hin zur bisherigen linken Koalition ließ Lutz jedoch durchscheinen. Das eigene Ergebnis führt sie darauf zurück, dass man beispielsweise mit der oft schlechten sozialen Lage vieler Studenten das richtige Thema angesprochen habe. Die historisch niedrige Wahlbeteiligung lasse sich mit den Vorkommnissen um die "halbe Spaltung" der Grünen und den AG-Skandal erklären. Das habe der gesamten ÖH Schaden zugefügt, so Lutz.

AG trotz leichter Verluste zufrieden

Erneut den ersten Platz, wenn auch mit einem Mandat Verlust, konnte die VP-nahe AktionsGemeinschaft (AG) mit Spitzenkandidatin Silvia Grohmann einfahren. "Wir sind zufrieden", sagte sie in einer ersten Reaktion. In Sachen Koalition ließ sich Grohmann nicht in die Karten schauen. Wie die Optionen für die Exekutive müsse auch das Beteiligungs-Tief in den kommenden Wochen analysiert werden. Gleiches gelte für die weiteren Lehren aus dem AG-Skandal am Juridicum. Die Betroffenen würden jedenfalls "niemals in die ÖH kommen".

GRAS als Verlierer des Abends

Für die Spitzenkandidatin der Grünen und Alternativen StudentInnen (GRAS), Marita Gasteiger, gilt es nun, die Gründe für das diesmal deutlich schwächere Abschneiden genau zu analysieren. Dass das Ergebnis "nicht gut ausschaut, ist eine Tatsache". Der AG-Skandal ist auch für sie einer der möglichen Gründe für die generell niedrige Wahlbeteiligung: "Das frustriert Menschen schon." Für eine Koalition mit der GRAS müssten sich potenzielle Partner jedenfalls für einen freien Hochschulzugang aussprechen, bekräftige Gasteiger.

JUNOS sehen "katastrophale Performance der Bundes-ÖH"

Mehr zum Lachen hatte der Spitzenkandidat der JUNOS, Yannick Shetty. Er freut sich über "das allerbeste Ergebnis einer liberalen Bewegung, das es je in Österreich bundesweit gegeben hat". Man habe etwa mit dem Ansprechen der "katastrophalen Studienbedingungen" auf die richtigen Themen gesetzt. Hinsichtlich einer Koalition zeigte sich Shetty offen: "Wir wollen in die Exekutive." Etwaige Partner müssten sich allerdings in Sachen Zugangsbeschränkungen "an den Verhandlungstisch mit der Bundesregierung setzen", so der JUNOS-Chef. Dass für manche das gute Wetter als eine Erklärung für die historisch niedrige Wahlbeteiligung herhält, ist für Shetty "skurril" und vielmehr auf die "katastrophale Performance der Bundes-ÖH zurückzuführen".

FLÖ sehen "mehrere Optionen"

Für die Fachschaftslisten (FLÖ) und Spitzenkandidatin Johanna Zechmeister ist das Plus von einem Mandat ein Erfolg. "Wir möchten weiter in der Exekutive arbeiten, aber nicht um jeden Preis. Für uns gibt es mehrere Optionen", erklärte sie. Dass viele ÖH-verdrossen sind, liegt für Zechmeister am hohen Ausmaß an Parteipolitik in der ÖH.

RFS "ganz klar in der Opposition"

Felix Mayrbäurl vom Ring Freiheitlicher Studenten zeigte sich trotz des Haltens des Mandats und eines leichten Stimmenplus "sehr unzufrieden. Die großen Verlierer der Wahl sind die Studenten, die Wahlbeteiligung ist erneut eingebrochen", sagte Mayrbäurl, der viele potenzielle RFS-Wähler unter den Nichtwählern wähnt. Er sei themenbezogen jedenfalls zur Zusammenarbeit mit jeder Fraktion bereit, sieht den RFS aber "ganz klar in der Opposition".

(APAred, Bild APA)

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