ÖH-Wahl: VSStÖ will "treibende Kraft bleiben"

7. März 2017 - 11:35

Der Verband Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ) will nach den Wahlen zur Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH) vom 16. bis 18. Mai weiter "treibende Kraft bleiben". Dieses Ziel formulierte die derzeitige ÖH-Vorsitzende Lucia Grabetz bei einer Pressekonferenz. Spitzenkandidatin wird die 21-jährige Jus-Studentin Hannah Lutz.

Hannah Lutz ist die bundesweite Spitzenkanditatin des VSStÖ
Hannah Lutz ist die bundesweite Spitzenkanditatin des VSStÖ

Als "oberstes Ziel" gab Lutz an, die Studienbedingungen für alle verbessern zu wollen - bessere Betreuungsverhältnisse müssten aber erreicht werden, ohne dass viele Studienwerber von Hochschulbildung ausgeschlossen würden. "Das gilt sowohl für die Bachelor- als auch die Masterebene."

Gegen neue SPÖ-Linie

Damit stellt sich der VSStÖ auch gegen die Linie der Mutterpartei: Der Schwenk der SPÖ in Sachen Studienplatzfinanzierung und Zugangsbeschränkungen sei "eine Entwicklung in die falsche Richtung", so Lutz. Insofern wolle man der SPÖ auch zeigen, wo die Grundwerte liegen: "Da gehört der offene Hochschulgang dazu."

Konkrete Änderungen fordert der VSStÖ vor allem bei der Studienbeihilfe und beim öffentlichen Verkehr. Vor acht Jahren hätten noch 18 Prozent der Studenten Studienbeihilfe erhalten, heute seien es nur noch zwölf Prozent. "Dass da was schiefläuft, ist klar", meinte Lutz. Die Studienbeihilfe wurde seit zehn Jahren nicht mehr erhöht, die letzte komplette Valorisierung erfolgte 1999. Der VSStÖ fordert eine Anhebung der Beihilfe auf existenzsicherndes Niveau, eine Abschaffung der Altersgrenzen sowie eine Ausweitung der Toleranzsemester.

Freifahrt und "Durchlässigkeitsmap"

Änderungen bedürfe es gerade vor dem Hintergrund der neuen Lehrerausbildung auch bei den öffentlichen Verkehrsmitteln. Lehramtsstudierende müssten teils bundesländerübergreifend zwischen den Hochschulen pendeln - dadurch entstünden Kosten von bis zu 1.300 Euro pro Jahr. Lutz' Lösungsansatz: Die Wiedereinführung der Studierendenfreifahrt vom Wohnort an die Hochschule sowie eine Koppelung nicht mehr an ein bestimmtes Alter, sondern an den Nachweis von ECTS-Punkten.

Als Projekt hat sich Lutz die Schaffung einer "Durchlässigkeitsmap" vorgenommen: Derzeit sei aus den Curricula oft nur schwer ersichtlich, welche Master-Ausbildung nach einem Bachelor-Studium absolviert werden könne bzw. welche Schwerpunkte man im Bachelor-Studium dafür setzen müsse. Außerdem soll eine "Open Courseware"-Plattform entstehen, auf der Studenten Lernunterlagen und Arbeiten teilen können. Uni-Lehrer, die ihre Lehrveranstaltungen online zur Verfügung stellen, sollten außerdem dafür eine Förderung erhalten.

Weiter kein mit RFS

Ein konkretes Wahlziel formulierte Lutz nicht: "Wir wollen uns aber verbessern." Bei der letzten ÖH-Wahl erreichte der VSStÖ 15 Prozent der Stimmen und acht Mandate in der Bundesvertretung. Als einzigen Koalitionspartner nach der Wahl schloss Lutz den Ring Freiheitlicher Studenten (RFS) aus.

(APA/red, Foto: APA/APA (Punz))

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