PISA-Studie: Was, wie und wer getestet wird

28. November 2016 - 10:40

Beim Programme for International Student Assessment (PISA) der OECD werden traditionell drei Kompetenzbereiche abgefragt: Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften. Dazu kommen immer wieder testweise neue Disziplinen: 2003 und 2012 wurde die fächerübergreifende Problemlösekompetenz erhoben, heuer ist es erstmals "kollaboratives (gemeinschaftliches) Problemlösen".

Bei jedem PISA-Durchlauf gibt es abwechselnd einen anderen Test-Schwerpunkt - 2009 war das Lesen, 2012 Mathematik und 2015 die Naturwissenschaften. Das bedeutet, dass etwas mehr als die Hälfte der PISA-Aufgaben aus diesem Gebiet stammt. Beim kollaborativen Problemlösen sollen die Schüler soziale Kompetenzen unter Beweis stellen, indem sie mit anderen gemeinsam Aufgaben wie die Planung einer Veranstaltung bewältigen.

PISA testet nicht den jeweiligen nationalen Lehrplan. Im Mittelpunkt steht auch weniger Faktenwissen, sondern die Anwendung bestimmter Kompetenzen auf praxisnahe Aufgaben.

Stichprobe mit 8.000 Schülern

Die getesteten Schüler müssen zum Zeitpunkt der Erhebung zwischen 15 Jahren und drei Monaten sowie 16 Jahren und zwei Monaten alt sein. Die Stichprobe in Österreich umfasste rund 8.000 Schüler aus etwa 300 Schulen aller Sparten, also AHS, BMHS, Haupt- und Neue Mittelschulen, Polytechnische Schulen, Sonderschulen, Berufsschulen und Bildungsanstalten für Kindergarten- und Sozialpädagogik). Pro Schule wurden höchstens 36 Jugendliche getestet.

Von PISA ausgeschlossen sind Schüler mit schwerer dauernder körperlicher oder geistiger Behinderung, wenn eine Teilnahme "entweder nicht möglich, ethisch nicht vertretbar oder nicht sinnvoll ist" sowie Jugendliche mit nichtdeutscher Muttersprache, die weniger als ein Jahr lang ordentlicher Schüler sind und derart geringe Sprachkenntnisse aufweisen, "dass ein Verstehen der Anleitungen und der Testaufgaben nicht möglich ist". Nicht getestet werden außerdem Schüler, die zwischen Erstellung der Teilnehmerliste und Test die Schule gewechselt bzw. verlassen haben. Sonderschüler bekommen eine eigene, einfachere Testversion.

Testdauer 3,5 Stunden

De Test dauerte inklusive Pausen rund 3,5 Stunden, wobei für die Bearbeitung der Aufgaben zwei Stunden und für das Ausfüllen eines Fragebogens 45 Minuten vorgesehen sind. Zu lösen waren sowohl Multiple-Choice-Aufgaben als auch offene Aufgaben, bei denen selbst eine Antwort formuliert werden muss.

Dabei absolvierte kein einziger Schüler alle Aufgaben des PISA-Tests. Für "seine" zwei Stunden bekam jeder eine Auswahl der insgesamt 184 Naturwissenschafts-, 103 Lese-, 81 Mathe- und 117 Problemlösefragen. Naturwissenschaftsfragen waren als einzige in allen Testversionen zu bearbeiten. Welche anderen Gebiete die einzelnen Schüler zu bearbeiten hatten, hing von der Testversion ab.

Weiterführend:
Freigegebene Beispielaufgaben zum Download unter https://www.bifie.at/node/264

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