Med-Uni Graz: Wirbel um nachträglich aufgewertete Prüfungen

7. November 2016 - 7:53

An der Medizinischen Universität Graz soll es laut einem Bericht der "Kleinen Zeitung" Aufregung um angeblich nachgebesserte Prüfungsnoten geben. Nach einer hohen Durchfallquote sei eine Prüfung vom Sommer nachträglich neu bewertet worden, wodurch nun mehr Studierende im aktuellen Jahrgang an der Uni ausgebildet würden. Rektor Hellmut Samonigg beschwichtigte auf APA-Anfrage.

Laut dem Zeitungsbericht seien bei einer Prüfung nur rund 80 von 360 Studierenden durchgekommen. Die Ergebnisse wurden danach aber korrigiert, weil ein Teilgebiet zu schlecht bewertet worden sei. Eine nachträglich veränderte Punktebewertung brachte nun einigen Studierenden doch noch eine positive Note. Das könnte aber - so heiße es in Studentenkreisen - zu Problemen führen. Denn jene, die sonst durchgefallen wären, müssten sich mit dem aktuellen Jahrgang die Plätze teilen.

Umstellung in der Studienordnung

Samonigg versteht die Aufregung nicht, denn es sei zum Wohle der Studierenden gehandelt worden. Tatsächlich sei es so gewesen, dass es zum einen zu einer Umstellung in der Studienordnung gekommen ist: Bevor die angehenden Ärzte in den klinischen Bereich dürfen, müssen sie nun zwei Prüfungen rund um die Themen Pathologie, Pathophysiologie und Pharmakologie schaffen. Zum anderen gab es eine Änderung beim Prüfungsmodus: Er wurde von Multiple Choice auf Antworten in Textform umgestellt, erklärte der Rektor.

Die Änderungen brachten mit sich, dass "etwas mehr als früher ins Schleudern" gerieten. Abgesehen davon sei auch bei der Juniprüfung ein Subteil zu streng beurteilt worden: "Das haben wir innerhalb von drei Wochen korrigiert", so Samonigg. Dadurch seien nun doch mehr Studierende durch die Prüfung gekommen.

"Es hat niemand einen Nachteil davon, es gibt keine Wartezeiten und auch keine Stau", versicherte der Rektor im APA-Gespräch. Außerdem sei die nachträgliche Korrektur auch von der Rechtsabteilung überprüft und für rechtens erachtet worden. Die Studenten wollen laut dem Zeitungsbericht dennoch das nachträgliche Eingreifen bei der Punkteverteilung rechtlich abklären lassen.

(APA/Red)

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