Steirische Hochschulen wollen sich stärker vernetzen

13. Oktober 2016 - 19:04

Die neun steirischen Hochschulen bündeln ihre Kräfte, um gemeinsame Anliegen und Positionen in Lehre, Forschung und Infrastruktur voranzutreiben und den "Science Space Styria" als Hochschulraum zu stärken. Der Grundstein wurde vor fünf Jahren mit der Gründung der Steirischen Hochschulkonferenz gelegt. Weitere Vernetzungspläne lägen schon bereit, schilderte das Vorsitzendenteam.

Die fünf steirischen Universitäten, zwei pädagogische Hochschulen (PH) und zwei Fachhochschulen (FH) zählen mittlerweile an die 60.000 Studierende jährlich. Der tertiäre Bildungssektor zählt mit rund 12.000 Mitarbeitern an den vier Hochschulstandorten in Graz, Leoben, Kapfenberg und Bad Gleichenberg in Summe zum zweitgrößten Arbeitgeber in der Steiermark. Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile, wusste jedoch schon der griechische Philosoph Aristoteles. Diesem Grundsatz folgend vollzogen die steirischen Hochschulen vor rund fünf Jahren einen strategischen Schulterschluss und gründeten die Steirische Hochschulkonferenz. "Wir wollten uns zusammenschließen, um Stärkefelder gemeinsam weiterzuentwickeln und Synergien zu erzeugen", blickte Vorsitzender Karl Peter Pfeiffer, Rektor der FH Joanneum, zurück.

Stärker am internationalen Parkett sichtbar

Einiges wurde seither umgesetzt: Der NAWI Graz, der naturwissenschaftlichen Zwillingsfakultät von Universität Graz und TU Graz zur gemeinsamen Lehre und Forschung in den Naturwissenschaften, folgte 2011 die Kooperation BioTechMed. In letzterer treiben die Medizinische Universität Graz, TU Graz und Universität Graz die Zusammenarbeit aus den Bereichen der Medizin, der Technik und der klassischen Naturwissenschaft voran und führen Forschungsinteressen zusammen. Dabei war es ein Ziel, durch die Bündelung der Kräfte international sichtbarer zu werden und auch internationale Spitzenforscher an die steirischen Hochschulen zu bringen, wie Christa Neuper, Rektorin der Uni Graz schilderte.

Seit einem Jahr werden in der Steiermark, Kärnten und dem Burgenland alle künftigen Pädagogen der Sekundarstufe nach dem gemeinsam von Unis und PH entwickelten Lehrplan ausgebildet, hob Neuper weiter hervor. Um die didaktischen Fähigkeiten der künftig Lehrenden sowie die Forschung zu stärken, werde an der Uni Graz und TU Graz nun auch die Fachdidaktik mit neun neuen Professuren gefördert. Mit dem "Uni.WebRadio" werden die Forschungs- und Bildungsthemen der vier Grazer Universitäten gemeinsam "on air" gebracht, ein gemeinsamer Tag der offenen Tür der Grazer Unis bietet Überblick über das gesamte universitäre Studienangebot in der steirischen Landeshauptstadt.

Unterstützung für Lebenspartner von Forschern

Auch arbeiten die Hochschulen bereits in einem "Dual Career"-Netzwerk zusammen, um die Lebenspartner von internationalen Forschern in beruflichen Belangen zu beraten. In der Interuniversitären Initiative für Neue Medien Graz (iUNIg) tauschen steirische Expertinnen und Experten für Neue Medien regelmäßig Ideen und Erfahrungen aus und veranstalten Tagungen zum Thema E-Learning.

"Wir überlegen natürlich, wo weitere Synergien möglich sind", schilderte Elisabeth Freismuth, Rektorin der Kunstuniversität Graz. Eines der Themen werde beispielsweise der Bereich Krisenmanagement und Sicherheit sein: "Wie gehe ich beispielsweise als Lehrender damit um, wenn jemand an der Uni durchdreht? Es geht aber auch um Fragen der Sicherheit im Zusammenhang mit der Mobilität von Lehrenden und Studierenden und natürlich gehört auch die Cyber-Security dazu", führte Freismuth aus. Entsprechende Schulungen und Kurse sollen für alle steirischen Hochschulen gemeinsam angeboten werden. "Wir wollen dazu das Know-how zusammenbringen und schließlich werden wir im gegenseitigen Austausch alle davon profitieren", zeigte sich Pfeiffer überzeugt.

Details unter www.steirischerhochschulraum.at

(APA/Red, Bild APA)

tutor18

Studium.at Logo

© 2010-2021  Hörsaal Advertainment GmbH

Kontakt - Werbung & Mediadaten - Datenschutz - Impressum

Studium.at versichert, sämtliche Inhalte nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert und aufbereitet zu haben.
Für etwaige Fehlinformationen übernimmt Studium.at jedenfalls keine Haftung.