Rund 14.200 Flüchtlingskinder in heimischen Klassen

1. September 2016 - 15:10

Rund 14.200 Flüchtlinge besuchten laut Bildungsministerium Ende Juni in Österreich die Schule. In dieser Größenordnung dürften sich wohl auch die Zahlen im am 5. September in Ostösterreich beginnenden Schuljahr 2016/17 bewegen, wie aktuelle Zahlen aus Wien und Niederösterreich nahelegen.

Fast die Hälfte der Kinder und Jugendlichen besuchte zuletzt eine Schule im Osten Österreichs, zeigt eine Aufstellung des Bildungsministeriums mit Stichtag 30. Juni: Knapp 3.400 Schüler aus Kriegsgebieten saßen damals in niederösterreichischen Klassen, im neuen Schuljahr werden es allein an den Pflichtschulen laut Landesschulrat rund 3.100 sein. 3.200 Flüchtlinge besuchten im vergangenen Schuljahr eine Schule in Wien, ab 5. September werden es laut Stadtschulrats rund 4.000 sein. In Oberösterreich gab es zuletzt 2.100 Schüler aus Kriegsgebieten, 1.900 in der Steiermark,1.200 in Tirol, jeweils knapp 800 in Vorarlberg und Kärnten sowie rund 500 in Salzburg und knapp 400 im Burgenland.

Der überwiegende Teil wurde dabei in Pflichtschulen (v.a. Volks-, Neue Mittelschule, Sonderschule) unterrichtet, nämlich 86 Prozent. Der Rest - rund 1.900 Kinder und Jugendliche - saß in Bundesschulen (AHS, berufsbildende mittlere und höhere Schulen/BMHS).

Entscheidung über AHS-Aufnahme trifft Direktor

Im Regelfall kommen Flüchtlingskinder in eine Volksschule bzw. Neue Mittelschule. Sie können ihrer Schulpflicht allerdings auch an AHS-Unterstufen erfüllen. Diese müssen allerdings keine außerordentlichen Schüler aufnehmen, die mangels Deutschkenntnissen dem Unterricht nur sehr eingeschränkt folgen können. Die Entscheidung über eine AHS-Aufnahme trifft der jeweilige Direktor, der beurteilen muss, ob aufgrund der jeweiligen Vorbildung die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Besuch der AHS gegeben sind.

Konnten bisher Flüchtlingskinder nur an den Pflichtschulen und AHS-Unterstufen Sprachförderkurse besuchen, gibt es dieses Angebot mit dem neuen Schuljahr erstmals auch in den weiterführenden Schulen. Damit können künftig auch Jugendliche, die nicht mehr schulpflichtig sind, ihr Deutsch verbessern. Seit vergangenem November gibt es außerdem für jugendliche Flüchtlinge ohne Deutschkenntnisse sogenannte Übergangsstufen an den BMHS, in denen sie auf einen möglichen späteren Besuch einer berufsbildenden Schule oder eine Lehre vorbereitet werden.

(APA/red)

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