Islamvertreter in Oberösterreich vom Religionsunterricht abberufen

16. Juni 2016 - 8:39

Murat Baser, der Vorsitzende der Islamischen Religionsgemeinde in Oberösterreich, ist als Religionslehrer abberufen worden. "Wir haben die Suspendierungsmeldung bekommen", bestätigte ein Sprecher des Landesschulratspräsidenten Fritz Enzenhofer einen Online-Bericht der "Oberösterreichischen Nachrichten".

Ausgesprochen habe die Unterrichtsfreistellung Fuat Sanac, Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ). Dem Vernehmen nach soll es Ungereimtheiten mit Basers Maturazeugnis geben. Dies stellt der Betroffene jedoch in der Online-Meldung in Abrede. Er spricht vielmehr von internen Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Religionsgemeinde.

Einstellungen zur Rolle der Frau sorgen für Empörung

Für Empörung hatten bereits im November 2015 Basers Aussagen zur Rolle der Frauen geführt. In einem Interview des "Neuen Volksblatt" meinte er, Gott habe Verantwortung an die Männer gegeben. Im Islam sei der Mann verantwortlich für die Unterkunft, er müsse arbeiten für seine Frau und seine Kinder, also Geld herholen, Arbeit finden und versorgen. Gleichberechtigung gebe es sowieso, keine Frage - aber jemand müsse dann letztendlich entscheiden. Wenn eine Firma gegründet wird, dann habe irgendwer 51 Prozent, also niemals 50:50. Und in der Familie sei es genau dasselbe.

Weiters erläuterte er: "Es wird immer wieder kritisiert, wieso hat Gott keine einzige Frau als Prophet geschickt. Ganz logisch: Physisch und psychisch sind die Frauen eben schwach, und sie werden schwanger, und wenn sie allein sind, brauchen sie Schutz, sind in Gefahr."

"Solange Frauen als das 'schwache Geschlecht' betrachtet werden, besteht hier eine Wurzel für mangelnde Chancengleichheit", sagte IGGiÖ-Sprecherin Carla Amina Baghajati damals in einer Stellungnahme gegenüber der APA.

(APA/red)

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