Zentralmatura: Deutsch mit drei Aufgabenpaketen

3. Mai 2016 - 13:31

Die schriftliche Zentralmatura im Fach Deutsch (eigentlich: Unterrichtssprache) ist als einzige für alle Schüler gleich - egal ob sie eine AHS oder BHS besuchen. Die Prüfungskandidaten können dabei eines aus drei "Aufgabenpaketen" auswählen, die jeweils unter einer thematischen Klammer stehen. Die Deutsch-Matura dauert 300 Minuten, die Bewertung erfolgt nicht über ein Punktesystem.

Jedes der drei "Aufgabenpakete" besteht aus zwei voneinander unabhängigen Aufgabenstellungen. Die Maturanten müssen zwei Texte verfassen, wobei jeder Text gleich gewichtet wird. Wörterbücher dürfen verwendet werden, nicht aber Lexika.

Eines der drei Pakete muss dabei eine literarische Aufgabe enthalten. Die Pakete können dabei nur im Ganzen gewählt und nicht einzelne Aufgaben aus unterschiedlichen Paketen kombiniert werden.

Literaturkanon keine Voraussetzung

Die Aufgabenstellungen enthalten immer einen oder mehrere Ausgangstexte als Grundlage - das können auch nichtlineare Texte wie Statistiken oder Schaubilder sein. Spezifische Werkkenntnis ("Literaturkanon") wird nicht vorausgesetzt. Die Inputtexte dürfen pro Themenklammer dabei eine Anzahl von 2.000 Wörtern nicht überschreiten.

Die Schüler müssen Texte aus einem vorgebenen "Textsortenkanon" (Empfehlung, Erörterung, Kommentar, Leserbrief, Meinungsrede, offener Brief, Textanalyse, Textinterpretation, Zusammenfassung) verfassen. Vorgegeben wird auch ein Richtwert für die Wortanzahl: Diese beträgt etwa 900 Wörter (plus/minus zehn Prozent) - entweder werden zwei gleich lange Texte von je 450 Wörtern oder ein langer (600) und ein kurzer (300) verlangt (jeweils plus/minus zehn Prozent).

Beurteilung mittels "Dimensionen"

Die Lehrer beurteilen die Arbeiten nicht anhand eines Punktesystems, sondern anhand vier sogenannter "Dimensionen" (Aufgabenerfüllung aus inhaltlicher Sicht, Aufgabenerfüllung aus textstruktureller Sicht, Aufgabenerfüllung in Bezug auf Stil und Ausdruck, Aufgabenerfüllung hinsichtlich normativer Sprachrichtigkeit), die wiederum in fünf den Noten entsprechende Niveaustufen unterteilt sind.

Zunächst wird der "Erfüllungsgrad" für jedes Kriterium bewertet, anschließend müssen die Kriterien zu drei unterschiedlichen, gleichwertigen "Kompetenzbereichen" zusammengeführt und diese einzeln bewertet werden (Inhalt und Textstruktur des ersten Textes gemeinsam betrachtet, Inhalt und Textstruktur des zweiten Textes gemeinsam betrachtet, Stil und Ausdruck sowie normative Sprachrichtigkeit beider Texte gemeinsam betrachtet).

Gleiches wie für die Deutsch-Matura gilt für die Volksgruppensprachen Kroatisch, Slowenisch und Ungarisch als Unterrichtssprache in einigen Bundesländern.

Weiterführend:
nformationen und freigegebene Beispielaufgaben unter https://www.bifie.at/node/77

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