ÖH-Genderreport des VSStÖ: Frauen in den Vertretungen unterrepräsentiert

19. April 2016 - 18:19

Frauen sind in den Hochschulvertretungen unterrepräsentiert. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle "ÖH-Genderreport" des Verbands Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ). Besonders ausgeprägt ist der Unterschied in der Repräsentation an den Fachhochschulen (FH). Außerdem kommen Frauen seltener zu Sitzungen der Bundesvertretung der HochschülerInnenschaft (ÖH) und reden dort weniger.

Für seine Erhebung hat der VSStÖ die Daten aller 22 öffentlichen Universitäten, von 20 der 21 FH, allen Pädagogischen Hochschulen (PH) und acht der zwölf Privatunis erhalten. Demnach sind über alle Hochschultypen gerechnet 54 Prozent der Studenten weiblich. Bei den Mandataren in den einzelnen lokalen Vertretungen steht es Fifty-Fifty, von den Vorsitzenden stellen die Männer 55 Prozent.

An den öffentlichen Universitäten sind 53 Prozent der Studenten, 46 Prozent der Mandatare und genau die Hälfte der lokalen ÖH-Vorsitzenden weiblich. An den FH stehen einem Frauenanteil von 48 Prozent bei den Studenten 33 Prozent bei den Mandataren und 30 Prozent bei den Vorsitzenden gegenüber. An den PH studieren zu 77 Prozent Frauen, die von 60 Prozent weiblichen Mandataren und zwei Drittel weiblichen Vorsitzenden vertreten werden.

Im österreichweiten Studentenparlament, der ÖH-Bundesvertretung, sitzen 26 Frauen (47 Prozent) 29 Männern gegenüber. Die Vorsitzendenfunktion in der zweijährigen Amtsperiode teilen sich ein Mann und eine Frau (beide je ein Jahr).

FH: Indirektes Wahlrecht als Ursache

VSStÖ-Vorsitzende Katrin Walch führt die große Diskrepanz bei den FH vor allem auf das lange Zeit indirekte Wahlrecht an den FH zurück. Generell wäre der Frauenanteil bei einer Listenwahl höher als bei Personenwahlen. Für die generell schwächere Vertretung von Frauen zieht sie die allgemeine gesellschaftliche Lage heran: "Da sieht man ganz klar, dass gewisse gesellschaftliche Mechanismen auf die Hochschulen und Hochschulvertretungen wirken."

Eine Analyse der ÖH-Protokolle der vergangenen zweieinhalb Jahre zeigte außerdem große Diskrepanzen bei der Ausübung des Mandats: Männer sind überdurchschnittlich häufig bei den BV-Sitzungen anwesend und ergreifen dort noch häufiger auch das Wort. Walch will dem etwa durch eine quotierte Rednerliste entgegenwirken. Bei Wahlen selbst soll es ebenfalls quotierte Listen geben.

(APA/red, Bild APA/Fohringer)

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