An der FH Campus Wien werden "Neun Monate Bedarfsorientierte Mindestsicherung in Wien" diskutiert

11. Mai 2011 - 9:59

Die Bedarfsorientierte Mindestsicherung wird in Wien seit 9 Monaten als Instrument zur Armutsbekämpfung eingesetzt. An die Reform der Sozialhilfe wurden viele Erwartungen geknüpft. ExpertInnen des Studiengangs Soziale Arbeit an der FH Campus Wien diskutieren nun am 19. Mai mit VertreterInnen aus der Praxis über konkrete Erfahrungen der letzten Monate. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen die Fragestellungen "Was hat sich in Hinblick auf Armutsbekämpfung verändert?" und "Welche konkreten Erfahrungen gibt es im Arbeitsalltag von SozialarbeiterInnen und SozialpädagogInnen?". Bei Impulsreferaten und in Arbeitskreisen werden gemeinsam Vorschläge für die Weiterentwicklung der Reform ausgearbeitet. Gabriele Mörk, Landtagsabgeordnete des Gemeinderatsausschusses für Gesundheit und Soziales, steht danach für Rückmeldungen und Diskussion zur Verfügung.

Die Anzahl der Personen in Sozialhilfe ist österreichweit seit dem Jahr 1998 um 92.300 Personen (plus 70%) angestiegen. Gründe dafür sind prekäre Jobs, nicht-existenzsichernde Notstandshilfeleistungen, Arbeitslosigkeit, psychische Erkrankungen und hohe Lebenshaltungskosten beim Wohnen. Daten aus Wien zeigen, dass für die große Mehrheit der SozialhilfebezieherInnen die Sozialhilfe eine kurzfristige Überbrückungshilfe darstellt. Das Ziel, durch die Reform den Zugang zur Mindestsicherung für potentiell Anspruchsberechtigte zu erleichtern, wurde nur zum Teil erfüllt. "Wir wollen die Veranstaltung als Plattform nutzen, Erfahrungen auszutauschen und Verbesserungsmöglichkeiten zu erarbeiten. Die neue Mindestsicherung ist im Wesentlichen die alte Sozialhilfe. Sie ersetzt nicht die Sozialhilfe, sondern baut sich in das bestehende System der neun Bundesländerregelungen ein. Es wird weiter neun verschiedene Standards geben. In den meisten Punkten bleibt die Ausgestaltung zentraler Elemente den Landesgesetzgebern bzw. den Vollzugsrichtlinien der Behörden überlassen. Es gibt Verbesserungen und Verschlechterungen gleichzeitig.

Verschlechterungen beim Wohnen, Verbesserungen durch die Einführung der e-Card, die es BezieherInnen ermöglicht, Arztbesuche ohne Stigmatisierung zu erleben," betont Martin Schenk, Sozialexperte und Lehrender an der FH Campus Wien.

FH Campus Wien

Die FH Campus Wien besteht in der heutigen Form seit 2002 und erhielt den Status "Fachhochschule" im Sommer 2004. Mit 3.500 Studierenden ist die FH Campus Wien die größte FH in Wien und eine der größten Fachhochschulen österreichweit. In den Departments "Applied Life Sciences ", "Technik", "Bautechnik", "Gesundheit","Soziales" und "Public Sector" steht den Studierenden ein Angebot an rund 40 Bachelor- und Masterstudiengängen sowie Masterlehrgängen zur Auswahl. Die FH Campus Wien arbeitet insbesondere mit der Universität Wien, der Universität für Bodenkultur, der Veterinärmedizinischen Universität Wien und der Technischen Universität Wien zusammen. Die Gesundheits-Studiengänge werden in Kooperation mit dem Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) geführt. "Public Management" wurde in Kooperation mit dem Bundeskanzleramt, "Tax Management" mit dem Bundesministerium für Finanzen entwickelt. Zahlreiche F&E-Projekte der Studiengänge und externe Auftragsforschung werden über eigene Forschungsgesellschaften abgewickelt. Die FH Campus Wien ist mit Unternehmen, Organisationen und öffentlichen Einrichtungen ebenso vernetzt wie mit PartnerInnen-Schulen aus BHS und AHS.

www.fh-campuswien.ac.at

(Quelle: OTS)

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