Lehrerausbildung - Angewandte kooperiert nur wenn mehr Geld

10. März 2016 - 16:03

Nicht nur die Studentenvertreter, auch die Kunstunis haben ein Problem mit den Folgen der neuen Pädagogenausbildung für Lehrer für Musik, Bildnerische Erziehung und Werken in der Sekundarstufe. Pädagogische Hochschulen (PH) müssen dabei künftig mit Unis im jeweiligen Fach zusammenarbeiten. Gerald Bast, Rektor der Uni für Angewandte Kunst in Wien, ist aber nur bei mehr Geld zur Kooperation bereit.

Bast hat kürzlich in einer Aussendung Schuldzuweisungen von PH und Bildungsministerium, wonach die Kunstunis die neue Lehrerausbildung boykottieren würden, zurückgewiesen. Er ortet dahinter "politische Machtinteressen und das krampfhafte Festhalten an einem überkommenen System von Abhängigkeiten und inhaltlichen Defiziten".

Die Ressourcen an den Kunstunis und an der Angewandten als zahlenmäßig größter Stätte für Kunstlehrerausbildung seien "mehr als ausgelastet", so Bast . Wenn die Kunstunis, derzeit zuständig für die Kunstlehrerausbildung für Gymnasien und berufsbildende mittlere und höhere Schulen (BMHS), zusätzlich auch die Lehrer für die Neuen Mittelschulen (NMS) ausbilden sollen, bräuchte es dazu "wesentlich mehr Ressourcen in den künstlerischen Fächern". Dazu hätten sich aber bisher weder das Bildungs- noch das Wissenschaftsministerium bekannt.

Die Angewandte hat aus Basts Sicht ihre Hausaufgaben außerdem schon gemacht - hier gebe es längst ein Bachelorstudium in der neuen Studienarchitektur. Der Hauptteil der Lehre erfolge durch international anerkannte Künstler, die Abteilung für Fachdidaktik werde von einer habilitierten Professorin geleitet. An den PH gebe es hingegen "marginale personelle und sachliche Ressourcen" in den künstlerischen Fächern, und die Lehrerausbildung bestehe zum Großteil aus Fachdidaktik und Pädagogik. Für Bast ein Unding: "Eine Fachdidaktik ohne Fach ist wie ein Orchester mit Noten aber ohne Instrumente."

(APA/red, Bild APA)

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