Hochschulstudien - WU-Rektorin: Kein Bachelor an WU wäre "großer Schaden für Wirtschaft"

17. Februar 2016 - 10:51

Die Rektorin der Wirtschaftsuniversität (WU), Edeltraud Hanappi-Egger, warnt vor einem Aus für die Bachelor-Ausbildung an ihrer Uni. "Würde sich die WU aus der Bachelor-Ausbildung zurückziehen, würde die österreichische Wirtschaft großen Schaden nehmen", so Hanappi-Egger in einer der APA übermittelten Stellungnahme.


WU-Absolventen sind stark nachgefragt

Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) hatte kürzlich den Start eines Prozesses zum Abgleich der Studienangebote zwischen Unis bzw. Unis und Fachhochschulen (FH) angekündigt. Ziel ist unter anderem eine Verlagerung von Studenten von Unis in Richtung FH - so sollen vor allem wirtschaftsnahe Studien an FH kommen. Explizit hatte Mitterlehner Betriebswirtschaftslehre (BWL) genannt und dabei vor allem Bachelorstudien.

"Nach den allgemeinen gesetzlichen Vorgaben, aber auch nach internationalen Standards dienen Bachelorstudien an den Universitäten der wissenschaftlichen Berufsvorbildung", betonte die Rektorin. Die WU habe sich erfolgreich international positioniert und sei auch im Bachelorbereich die führende Ausbildungsstätte in Österreich. "Die Absolventinnen und Absolventen werden von der Wirtschaft stark nachgefragt. Keine andere Institution ist in Österreich in der Lage, in dieser hohen Qualität auf dem Gebiet der Wirtschaftswissenschaften und des Wirtschaftsrechts auszubilden."

Erhöhung der Durchlässigkeit wichtig

Skeptisch sieht der freiheitliche Wissenschaftssprecher Andreas Karlsböck die Pläne Mitterlehners. Eine stärkere Kooperation zwischen FH und Universitäten "etwa zur Straffung des fragmentierten Studienangebots oder zur Erhöhung der Durchlässigkeit und Mobilität sei sicher ein richtiger Schritt", so Karlsböck in einer Aussendung. Allerdings dürften weniger frequentierte Fächer nicht allein dem Effizienzgedanken geopfert werden. Außerdem befürchtet er bei einer Verlagerung von Studenten an FH "Studiengebühren durch die Hintertüre" - im Gegensatz zu den Unis würden diese nämlich größtenteils Studienbeiträge einheben.

Aufgrund der "sinnvollen Überlegungen überrascht" von Mitterlehner zeigte sich die Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH). Dessen Initiative zum Thema Durchlässigkeit und Mobilität "legt den Finger in jene Wunden, die wir als ÖH-Bundesvertretung schon seit langem andiskutieren", betonte ÖH-Chef Philip Flacke in einer Aussendung. Irritiert sind die Studentenvertreter allerdings von Ausdrücken wie "Luxusfächer" für weniger frequentierte Studienrichtungen.

(APA/red, Bild APA)

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