EU-Förderpreis für Soziologin Kristina Stoeckl der Uni Innsbruck

11. November 2015 - 9:45

Die Soziologin Kristina Stoeckl von der Universität Innsbruck erhält einen hochdotierten Förderpreis des Europäischen Forschungsrats ERC. Mit dem mit bis zu 1,4 Mio. Euro dotierten "Starting Grant" will sie am Beispiel der Russisch-Orthodoxen Kirche den Umgang mit aktuellen gesellschaftspolitischen Fragen untersuchen und eine post-säkulare Konflikttheorie entwickeln, teilte die Uni Innsbruck mit.

Mit dem ERC fördert die EU seit 2007 Grundlagenforschung in Europa. Vergeben werden "Starting- und Consolidator-Grants" für Nachwuchswissenschafter und "Advanced Grants" für etablierte Forscher. Stoeckl wurde für ihr Forschungsprojekt bereits mit dem österreichischen START-Preis (2015) des Wissenschaftsfonds FWF ausgezeichnet.

Stoeckl will am Beispiel der Russisch-Orthodoxen Kirche den Umgang mit gesellschaftspolitischen Fragen wie Gleichstellung der Geschlechter, Fortpflanzungsmedizin oder Abtreibung analysieren und sich "Argumente, Strategien und politische Agenden, die konservative Kreise in Abgrenzung von liberalen Tendenzen ins Feld führen, genauer ansehen", wie sie erklärte. Dabei will sie auch untersuchen, welche Allianzen konservative Akteure zur Verteidigung "traditioneller Wertvorstellungen" eingehen. Mit dem Einfluss der Russisch-Orthodoxen Kirche hat sich Stoeckl bereits in ihrem Buch "The Russian Orthodox Church and Human Rights" (2014) beschäftigt.

Naheverhältnis "noch kaum theoretisch reflektiert"

"Zwar wird das Naheverhältnis zwischen dem Russisch-Orthodoxen Patriarchen und (dem russischen, Anm.) Präsident Putin medial immer wieder beleuchtet, die eigenständige Rolle der Russisch-Orthodoxen Kirche auf der internationalen Bühne ist bisher auf wissenschaftlicher Ebene allerdings wenig untersucht und vor allem noch kaum theoretisch reflektiert worden", so die Soziologin.

Die gebürtige Salzburgerin (Jahrgang 1977) ist seit Herbst 2015 wieder an der Universität Innsbruck tätig, wo sie ein Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaft abgeschlossen und von 2007 bis 2009 bereits als Koordinatorin der Forschungsplattform Weltordnung-Religion-Gewalt tätig war. Zuletzt war Stoeckl mit einem APART-Stipendium der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien und dem Institut für die Wissenschaften vom Menschen (IWM) beschäftigt.

(APA/Red, Bild APA)

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