Erste europäische Forschungsinfrastruktur gegründet

28. März 2011 - 13:16

Mit an Bord: Österreich und die JKU

EU Kommissionspräsident José Manuel Barroso hat den Gründungsvertrag zwischen Österreich, Deutschland, Belgien, den Niederlanden und der Tschechischen Republik unterschrieben und damit die erste europäische Forschungsinfrastruktur namens "SHARE-ERIC" ins Leben gerufen. Bis 2024 wird in drei Etappen EU-weite Alternsforschung durchgeführt und damit eine solide Wissensgrundlage für soziale Systeme mit Zukunft geschaffen. Univ.Prof. Dr. Rudolf Winter-Ebmer vom Institut für Volkswirtschaftslehre an der JKU leitet das österreichische Länderteam.

Die Gründung des europäischen Infrastrukturkonsortiums "SHARE-ERIC" ist nicht nur ein großer Schritt für SHARE (den "Survey on Health, Ageing and Retirement"), sondern auch ein Durchbruch für eine nachhaltige paneuropäische Sozialforschung. Die neue Rechtsform "ERIC" wurde speziell für kostenintensive Langzeitprojekte entwickelt, die den europäischen Forschungsraum stärken sollen. Durch den klaren Rahmen für eine nachhaltige Finanzierung erleichtert ERIC nicht nur die Umsetzung von europäischen Forschungsprojekten, sondern es werden auch Steuerbefreiungen für gemeinnützige Forschungsaktivitäten eingeführt.

"Durch die Alterung der Gesellschaft und die starke Belastung unserer Gesundheits- und Sozialsysteme stehen wir im 21. Jahrhundert vor besonderen Herausforderungen. Mit der SHARE Forschungsinfrastruktur können wir - rund 120 Wissenschafter und Wissenschafterinnen aus der ganzen Welt- die Veränderung der wirtschaftlichen, gesundheitlichen und sozialen Lage älterer Menschen in Europa beobachten und bewerten", sagt Prof. Winter-Ebmer. Eines der wichtigsten Ziele dabei ist es, Strategien für eine erfolgreiche Zukunft Österreichs und Europas zu entwickeln, um den hohen Standard im Gesundheits- und Sozialsystem zu erhalten
bzw. verbessern zu können.

Auf Initiative der Europäischen Kommission wurde SHARE bereits 2002 ins Leben gerufen, um Chancen zum Thema "Alterung der Gesellschaft" zu entdecken und nutzbar zu machen. SHARE ist eine interdisziplinäre, länderübergreifende Längsschnittstudie, die alle zwei Jahre Informationen zur Gesundheit, sozioökonomischen und sozialen Situation von mehr als 45.000 Europäern im Alter von 50plus in 20 europäischen Ländern und Israel sammelt. Die weiteren an SHARE beteiligten EU-Länder werden dem SHARE-ERIC in den kommenden Monaten ebenfalls beitreten. Die Nicht-EU Länder Schweiz und Israel treten als Beobachter bei. "Der große Erfolg ist nicht zuletzt auf die gemeinsamen Anstrengungen der österreichischen Projektpartner von SHARE und dem Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung zurückzuführen", betont Winter-Ebmer.

Erst im November 2010 veröffentlichte SHARE die aktuellen Daten der dritten Befragungswelle SHARELIFE. Dabei wurde rückblickend der Lebenslauf der Studienteilnehmer erhoben. Die thematischen Inhalte reichen von den Lebensumständen in der Kindheit bis hin zur Arbeits- und Wohnsituation, Gesundheit oder Familiengeschichte.

Das SHARE Projekt im Internet: 

www.share-austria.at,
www.share-project.org

(Quelle: Institut für Volkswirtschaftslehre, Johannes Kepler Universität Linz)

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