4.12.2024, 17:23 Uhr

3D-Druck als Materiallabor: TU-Wien-Chemikerin erhält Dr. Ernst Fehrer-Preis

Stell dir vor, du könntest mit einem 3D-Drucker nicht nur jede beliebige Form erstellen, sondern gleichzeitig die Materialeigenschaften an jeder Stelle punktgenau bestimmen. Genau daran arbeitet die Chemikerin Katharina Ehrmann von der TU Wien. Mit gezielten Veränderungen von Faktoren wie Licht, Temperatur oder Wellenlänge kann sie aus derselben chemischen Ausgangsbasis ganz unterschiedliche Materialstrukturen schaffen – etwa harte, spröde oder elastisch dehnbare Bereiche. Dadurch wird der 3D-Drucker zu einem regelrechten Reaktor für neuartige Werkstoffe.

Für diesen zukunftsweisenden Ansatz erhält Katharina Ehrmann den Dr. Ernst Fehrer-Preis der TU Wien, der am 4. Dezember 2024 vom Rektorat verliehen wird. Dieser von Dr. Rosemarie Fehrer gestiftete Preis würdigt jährlich besondere technische Forschungsleistungen mit hohem praktischen Anwendungspotenzial.

Ehrmann studierte Chemie in Innsbruck und Edinburgh, promovierte an der TU Wien und forschte anschließend in Australien, bevor sie Ende 2022 zurückkehrte, um ihre eigene Forschungsgruppe für Additive Manufacturing aufzubauen. Ihre Arbeit erweitert das Potenzial des 3D-Drucks enorm: Statt nur Formen zu drucken, kann in Zukunft auch die „Materialchemie im Druckkopf“ gesteuert werden. Damit könnten maßgeschneiderte, komplexe Materialien für unterschiedlichste Anwendungen geschaffen werden – eine Entwicklung, die besonders in Branchen wie Medizintechnik, Industrie oder Hochleistungsmaterialien neue Möglichkeiten eröffnet.

Aussendung TU Wien / Redaktion